Asylbewerber durchschnittlich acht Werktage im Transitbereich

Frankfurt/ Fulda. Die Mitarbeiter des Sachgebiets Zuwanderung der Kreisverwaltung haben die Außenstelle der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) am Frankfurter Flughafen besichtigt. Bereits im Oktober bekamen sie bei einem Besuch der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen einen Eindruck vom Ablauf der Erstaufnahme von Asylbewerbern in Hessen. Michael Duchardt, Leiter der HEAE-Außenstelle, begrüßte die Teilnehmer und führte in das Thema „Asyl-Flughafenverfahren“ ein. Dabei unterstützte ihn ein Vertreter der Bundespolizei, der seine Erfahrungen im Umgang mit Asylbewerbern am Flughafen sehr lebendig und praxisnah schilderte.

Bei den Ausführungen wurden vor allem die Besonderheiten gegenüber der Aufnahme von Asylbewerbern in der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen angesprochen. Der Flughafen Frankfurt/Main ist die größte Schengen-Außengrenze Deutschlands. Seit dem „Asylkompromiss“ von 1993 (zuvor gab es kein Asyl-Flughafenverfahren) werden Asylsuchende, die über den Flughafen einreisen, für die Dauer ihres Verfahrens in der im Mai 2002 bezogenen HEAE-Außenstelle untergebracht. Das „exterritoriale Gelände“ befindet sich im Bereich Cargo City Süd und gehört zur Transitzone des Frankfurter Flughafens.

Weiterhin sind in dem Gebäude die Bundespolizei und die Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge untergebracht. Da sich die Asylbewerber in einem Transitbereich befinden, dürfen sie die Außenstelle nicht verlassen, können aber jederzeit – nach einer entsprechenden Anmeldung und Überprüfung – Verwandte und Freunde empfangen. Die Außenstelle verfügt über 100 Unterkunftsplätze, die sich auf 25 Zimmer zu je 20 Quadratmeter verteilen. Hohe Priorität wird auf die soziale Betreuung der Asylbewerber gelegt, worum sich 16 Mitarbeiter der Außenstelle kümmern.

Unter anderem stehen den Asylbewerbern zwei Aufenthaltsräume, ein Fitnessraum, eine Bibliothek mit Literatur in allen gängigen Sprachen, zwei Gebetsräume, getrennt für Christen und Muslime, ein anrufbares, frei zugängliches Kartentelefon sowie ein Außengelände mit Sportmöglichkeiten und Ruhezonen zur Verfügung. Laut Aussage von Dienststellenleiter Duchardt ist die HEAE-Außenstelle am Frankfurter Flughafen normalerweise zu 60 bis 80 Prozent ausgelastet. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Asylbewerber betrug in 2013 acht Werktage. Unterschiede zur Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen bestehen darin, dass der Transitbereich nicht verlassen werden darf. Dafür ist die Sozialbetreuung wesentlich intensiver und das Freizeitangebot größer. +++ fuldainfo | lk – bild-heae