Bundesbank: Banken nicht gut vor Cyberangriffen geschützt

Hier gibt es in vielen Fällen noch Luft nach oben

Digitalisierung

Deutschlands Banken sind aus Sicht der Bundesbank nicht optimal auf Hackerangriffe vorbereitet. „Die Gefahr von Cyber-Angriffen auf Finanzinstitute ist hoch und wird weiter steigen, je weiter die Digitalisierung fortschreitet und je mehr wir als Verbraucher digitale Innovationen einfordern“, sagte Joachim Wuermeling, im Bundesbankvorstand verantwortlich für Bankenaufsicht und Informationstechnologie, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

„Die Institute verfügen heute natürlich alle über Sicherheitssysteme gegen Cyberangriffe. Dies aber in einem sehr unterschiedlichen Reifegrad. Um es deutlich zu sagen: Hier gibt es in vielen Fällen noch Luft nach oben.“ Einzelne Institute nannte er nicht. Sonst sieht er die deutschen Banken zehn Jahre nach der Finanzkrise gut aufgestellt. „Seit der Finanzkrise hat sich die Widerstandsfähigkeit der Banken und Sparkassen verbessert“, sagte Wuermeling. „Wir haben heute deutlich sicherer aufgestellte Banken, die zudem ihre Risiken besser überwachen. Zu dieser positiven Entwicklung hat die Aufsicht maßgeblich beigetragen: Wir haben weltweit die Regulierung verschärft und in der Eurozone eine gemeinsame Bankenaufsicht und ein verbessertes Abwicklungsregime eingeführt. Alles zusammen macht das System stabiler.“

Dennoch ist die Lage aus Sicht des Bundesbankvorstandsmitglieds nicht entspannt: „Trotzdem sind da noch einige Baustellen. In den Ländern der Euro-Zone, die besonders von der Rezession betroffen waren, gibt es noch hohe Bestände an faulen Krediten, die dringend abgebaut werden müssen. Gleichzeitig müssen alle Banken daran arbeiten, ihre Geschäftsmodelle an die neuen, digitalen Realitäten anzupassen und ihre nach wie vor teils hohen Kosten zu senken.“ +++