Das „Herz der Sportstadt Fulda“ wird modernisiert

Umfangreiche Sanierungs- und Umbaumaßnahmen am Stadion

Bauarbeiten

Fulda. Fast genau 60 Jahre ist es her, dass das Stadion der Stadt Fulda in der Johannisau offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde. Später sind Tribünen, Stehränge und Gebäude, dazugekommen. Jetzt wird die zentrale Sportanlage der Stadt Fulda von Grund auf saniert. Fast eine Million Euro ist dafür im ersten Schritt veranschlagt. Seit einigen Wochen rollen dort, wo sonst dem runden Leder nachgejagt wird, die Bagger. Bei einem Pressetermin heute Nachmittag gaben Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und der Sportdezernent der Stadt Fulda, Bürgermeister Dag Wehner sowie Stadtbaurat Daniel Schreiner, einen Überblick über die Baumaßnahme.

Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (3.v.r.) und der Sportdezernent der Stadt Fulda, Bürgermeister Dag Wehner (2.v.r) sowie Stadtbaurat Daniel Schreiner (4.v.r.)

Fuldas Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld sprach mit Blick auf das Stadion, vom „Herzen der Sportstadt Fulda“, das für den Breitensport und die Bundesjugendspiele ebenso stehe, wie für den Spitzensport. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte, sei jedoch ein Sanierungsstau entstanden, den man aufzulösen beginne. Das Land Hessen habe dabei eine finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt. Wingenfelds Dank galt auch den anwesenden Vertretern der Vereine SC Borussia Fulda (Sportmanager Sebastian Möller), SG Johannesberg (Vorsitzender Lothar Plappert) und LG Fulda (Vorsitzender Matthias Schulte und Stellvertreter Frank Jahn), die während der Bauzeit auch einige Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen müssten.

Bürgermeister Wehner und Stadtbaurat Schreiner erläuterten Einzelheiten der Baumaßnahme, die die Sanierung sozusagen „von innen nach außen“ in Angriff nimmt. Das Spielfeld ist derzeit auf der gesamten Fläche um rund 50 Zentimeter abgetragen worden, der komplette Oberboden, die Wasserleitschicht sowie die Rasentragschicht, werden dann komplett neu aufgebaut; Zum Schluss erhält der Platz noch einen professionellen Rollrasen. Im Zuge der Erdarbeiten werden jetzt auch große Teile der Drainage und des übrigen Entwässerungssystems erneuert, gleichzeitig bekommt das Stadion eine echte Neuheit: eine automatische Beregnungsanlage. Die Leitungen dafür werden im Moment im Boden verlegt. Die versenkbaren Sprühdüsen werden künftig die manuell gesteuerte Bewässerung ersetzen – ein erheblicher Vorteil in Sachen Effektivität und Umweltfreundlichkeit. Denn die Beregnung muss sich dann nicht mehr an den Dienstzeiten der Mitarbeiter orientieren, sondern kann automatisch gesteuert zu jenen Uhrzeiten erfolgen, zu denen es mit Blick auf den Wasserverbrauch und den Nutzen, für die Pflanzen am besten ist: also vor allem in den Abendstunden beziehungsweise nachts und nicht etwa in der prallen Mittagssonne.

Aber nicht nur für die Fußballer und anderen Rasensportler soll es Verbesserungen geben. So erhält die Kunststofflaufbahn eine neue Spritzbeschichtung aus EPDM-Granulat, einem synthetischen Kautschuk. Die beiden Sektoren (die Bereiche hinter den Toren, die für viele Leichtathletik-Sportarten, wie Kugelstoßen oder Hochsprung genutzt werden) bekommen eine komplett neue Kunststoffauflage. Mit den Investitionen will sich Fulda nicht zuletzt auch hessen- und bundesweit als Austragungsort für Leichtathletik-Wettkämpfe profilieren, betonten Bürgermeister Wehner und Stadtbaurat Schreiner. Denn eine solche wettkampftaugliche 8-Bahn-Anlage, wie in der Johannisau, hat in Hessen Seltenheitswert.

Als letzte Maßnahmen im Zuge laufenden Projekts steht im Herbst die Erneuerung des Kunstrasenplatzes neben dem Stadion an. Doch für die kommenden Jahre, plant die Stadt auch noch weitere Investitionen und die sportliche Infrastruktur in der Johannisau. Zum Beispiel sind auch die Zuschauerränge in der Nordkurve sanierungsbedürftig. +++