Grundsteinlegung für neues Verwaltungsgebäude der Hochschule Fulda

In dem viergeschossigen Gebäude in der Leipziger Straße werden ab 2025 etwa 160 Angestellte arbeiten

Der Bauprozess in der Leipziger Straße 145, wenige Gehminuten vom großflächigen Campus der Hochschule Fulda entfernt, ist bereits in vollem Gange. Auf den Spatenstich hatte man verzichtet, dafür wurde heute bei frühlingshaften Temperaturen und strahlendem Sonnenschein für das neue Verwaltungsgebäude der Hochschule Fulda der Grundstein gelegt. Hier entsteht auf 3.800 Quadratmeter Nutzfläche ein nachhaltiges Gebäude nach den neuesten energetischen Standards mit einer Photovoltaik-Anlage. Das viergeschossige Gebäude mit Klinkerfassade wird etwa 160 Bediensteten der Hochschule Fulda aus dem Verwaltungssektor ein modernes und angenehmes Arbeiten ermöglichen. Des Weiteren sind etwa 60 Pkw-Stellplätze geplant.

Kooperative Zusammenarbeit

Bauherr des Projekts ist die CAMPUS OFFICE GmbH aus Fulda. Ausführendes Architekturbüro, die Reith Wehner Storch Architekten BDA PartG mbH, ebenfalls aus Fulda. Bauherr Steuerberater und Dipl.-Betriebswirt Marco Rausch, der heute auch für die Bauherrenfamilie Büttner aus Fulda sprach, betonte die bisherige angenehme Zusammenarbeit aller an diesem Projekt beteiligten Unternehmungen. Ein besonderes Lob galt der Hochschule Fulda als Nutzer des Projekts. So gestalteten sich die dem Bauprozess vorangegangenen Gespräche als sehr angenehm, konstruktiv dabei aber immer auf Augenhöhe, dies sei heutzutage auch eher selten geworden, betonte Rausch anlässlich der feierlichen Grundsteinlegung. In der Vergangenheit konnte die CAMPUS OFFICE GmbH mit der Hochschule Fulda bereits einige Projekte verwirklichen. Das globale Krisen wie Krieg, Inflation und Lieferschwierigkeiten Auswirkungen auf das Baugeschehen vor Ort haben, damit habe er zumindest in diesem Ausmaß, wie geschehen, nicht gerechnet, wie der Bauherr zugab. In diesem Kontext dankte Rausch der Hochschule Fulda für das entgegengebrachte Vertrauen. Ein weiterer Dank galt der hiesigen Sparkasse Fulda als finanzierenden Partner.

Architekt Dipl.-Ing. Max Reith vom Architekturbüro Reith Wehner Storch in Fulda dankte den Bauherren Marco Rausch und Dr. Haiko Büttner für die bisherige angenehme Zusammenarbeit und für das entgegengebrachte Vertrauen. Ein solches Projekt, so der Architekt, stemmt man nicht alleine; das ist ein Projekt von vielen Akteuren. Den Hochschulstandort voranzutreiben, dazu gehöre viel Mut. Ein besonderer Dank sprach der Architekt Fuldas Stadtbaurat Daniel Schreiner und Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld aus, dass sie die „hohe Bebauung“ am nördlichen Stadteingang Fuldas zugelassen haben. So habe insbesondere Stadtbaurat Daniel Schreiner diese immer schon sehr befürwortet. Was den Bau anbetrifft, so soll dieser alles andere als verspielt wirken, sondern durch die Klinkerfassade – eben in einer Art klassizistischen Aussage „in sich ruhen“.

Hochschulpräsident Khakzar: Projekt für Hochschule ein absoluter Glücksfall

Den Worten des Hochschulpräsidenten war heute eine gewisse Erleichterung zu entnehmen. „Wenn wir als Hochschule im öffentlichen Bereich bauen, müssen wir unwahrscheinlich kreativ sein. Denn die Hürden sind hier doch relativ hoch. Von daher sind wir froh, dass es Partner gibt, auf die man sich verlassen und mit denen man auch langfristig planen kann“, so Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar. Dieser weiter: „In diesem Fall war es gar nicht mal so einfach, unsere Landesregierung davon zu überzeugen, dass wir außerhalb unseres Campus noch einmal zusätzliche Flächen anmieten wollen. Die Hochschule Fulda ist in den vergangenen Jahren extrem gewachsen; so hat sich die Zahl der Bediensteten in wenigen Jahren nahezu fast verdoppelt.“ Aktuell zählt die Hochschule Fulda fast 900 Angestellte. „Und die müssen irgendwo unterkommen; von daher ist dieses Projekt für uns ein absoluter Glücksfall.“ Und weiter: „Herr Rausch hat ziemlich viel Geduld bewiesen. Denn um so einen Mietvertrag über einen so langen Zeitraum mit dem Land Hessen zu verhandeln, abzustimmen und letztlich abzuschließen, bedarf es doch einen langen Atem und viel Geduld, die man mitbringen muss sowie die nötige Zuversicht in das Projekt. Von daher sind wir von der Hochschule sehr froh, dass alle an dem Projekt Beteiligten hier wirklich an einem Strang gezogen haben.“ Besondere Dankesworte richtete der Hochschulpräsident an seine Kollegen, allen voran an die Leiterin des Gebäudemanagements, Frau Wiegand, sowie an Kanzlerin Dr. Anke Günther, die sehr engagiert im Hintergrund für das Projekt arbeiteten.

Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Fulda, Uwe Marohn, ging in seinem kurzen Redebeitrag auf die schon länger bestehende Verbundenheit mit den Bauherrenfamilien Rausch und Büttner ein. Seines Erachtens sei die Region, was beispielsweise die Themen Bildung und Medizinische Versorgung anbetrifft, gut aufgestellt. Wenn Projekte wie dieses an die Sparkasse Fulda herangetragen würden, so versuche man diese auch umzusetzen.

Plädoyer für heimisches Handwerk in krisenhaften Zeiten

Die Rohbauarbeiten des Projekts werden von der in Schlüchtern im Main-Kinzig-Kreis ansässigen JÖKEL BAU GmbH & Co. KG gefertigt. Für das Unternehmen sprach heute Geschäftsführer Stefan Jökel, der sein Grußwort dem heimischen und in den vergangenen Monaten so hart getroffenen Handwerk widmete. „Das heimische Handwerk ist dankbar, wenn solche Projekte in der aktuellen Zeit umgesetzt und realisiert werden können. Da können sich alle an dem Projekt beteiligten Firmen wirklich glücklich schätzen. Mein besonderer Dank gilt daher dem heimischen Handwerk und allen ausführenden Firmen. Nach vielen wirtschaftlich wirklich guten Jahren erleben wir derzeit eher schwache Jahre. Wir freuen uns auf die nächste Bauphase. Zwei Stockwerke haben wir bereits, zwei liegen noch vor uns. Möge auch der nächste Bauschritt gut und unkompliziert verlaufen wie der hinter uns liegende.“

Von einem Termin in Fulda kommend, schaute auch der heimische Wahlkreisabgeordnete Michael Brand (CDU) bei der Grundsteinlegung in der Leipziger Straße 145 vorbei. Zwar gibt es für dieses Projekt weder Bundes- noch Landesmittel als Förderung, dennoch lobte der Bundestagsabgeordnete den Mut, in der Region, noch in einer Zeit, die das Bauen doch erheblich erschwert, zu investieren. „Wir stecken, was die Bauwirtschaft anbetrifft, aktuell in einer heftigen Krise, umso dankbarer bin ich, dass hier privatwirtschaftlich realisiert, dieses Bauwerk entsteht.“ Auch wenn die Baubranche privatwirtschaftlich wie gewerblich stark eingebrochen sei, sei, so Brand, die heutige Grundsteinlegung dennoch „ein guter Tag“ für die Region.

Zwar klappt der Einzug in das neue Büro- und Verwaltungsgebäude nicht mehr pünktlich zum diesjährigen Jubiläumsjahr (50 Jahre Hochschule Fulda in 2024), die Freude darüber, dass es gelungen ist, die Hessische Landesregierung von dem Objekt zu überzeugen, überwog auch heute bei der Grundsteinlegung. Die Fertigstellung und der Einzug sind dann für Sommer 2025 geplant. Bis dahin wird in der Leipziger Straße 145 noch etwas gehämmert, gebohrt und geschraubt. +++ ja