Bundespräsident Steinmeier kondoliert nach Tod von Erhard Eppler

Dreyer: „Wir verlieren einen großen Vordenker in unseren Reihen"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der Witwe von Erhard Eppler kondoliert. „Mit Erhard Eppler verliert unser Land einen großen Sozialdemokraten und einen wichtigen Vordenker der Gesellschafts-, Umwelt- und Friedenspolitik. Ihrem Mann war die Fähigkeit gegeben, politische Zusammenhänge zu erklären und über den Tag hinaus zu denken“, schreibt Steinmeier am Samstag. „Er verfügte über ein hohes Verständnis von politischer Moral, das sich aus seinem christlichen Glauben speiste und stets Richtschnur seines Handelns war.“

Als leidenschaftlicher Redner habe Eppler mit vielen engagierten und pointierten Wortmeldungen zur guten politischen Kultur beigetragen, so der Bundespräsident weiter. „Sein besonderes Augenmerk galt immer dem richtigen Maß zwischen staatlicher Macht und persönlicher Freiheit. Zeit seines Lebens stand Erhard Eppler für den Frieden und für Entspannung zwischen den beiden deutschen Staaten im Kalten Krieg“, so Steinmeier. „Der Frieden im Umgang des Menschen mit Natur und Schöpfung war ihm stets ein Herzensanliegen. Er setzte sich mit ganzer Kraft für die Stabilität demokratischer Staatlichkeit ein und gegen die Privatisierung der Gewalt im Bürgerkrieg“, so der Bundespräsident. „Er war ein großer Denker und wunderbarer Lehrer. In großer Dankbarkeit und Hochachtung erinnere ich mich an die Begegnungen mit Ihrem Mann, die in mir einen tiefen und bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Wir werden Erhard Eppler nicht vergessen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren“, so Steinmeier weiter.

Dreyer: „Wir verlieren einen großen Vordenker in unseren Reihen“

„Die Nachricht vom Tod Erhard Epplers macht mich traurig. Seiner Familie gehört meine aufrichtige Anteilnahme. Erhard Eppler war als langjähriges Mitglied im Vorstand und Präsidium der SPD sowie Leiter der Grundwertekommission immer eine wichtige Stimme, die unsere Partei in den vergangenen Jahrzehnten tief geprägt hat. Schon früh hat er sich vehement für Umweltschutz stark gemacht. Für die Friedensbewegung der 1980er Jahre war Erhard Eppler eine Ikone. Als führender Kopf der Friedensbewegung engagierte er sich bis zu seinem Tod leidenschaftlich für Abrüstung, Aussöhnung und Annäherung ein. Als Bundestagsabgeordneter und Bundesentwicklungsminister setzte er sich im Inneren wie im Äußeren für Gerechtigkeit ein. Ein brillanter Denker und messerscharfer Analyst unserer Zeit, der für seine Positionen einstand und Widerspruch aushalten konnte. Dafür wurde er über Parteigrenzen hinweg geschätzt. In Erinnerung bleibt uns auch seine glühende Leidenschaft für ein vereintes und soziales Europa des solidarischen Miteinander. Sein schmerzhafter Tod hinterlässt eine große Lücke. Wir trauern gemeinsam mit seinen Angehörigen, Freunden und politischen Wegbegleitern. Wir werden sein Andenken wahren und sein Wirken niemals vergessen“, erklärte die kommissarische Parteivorsitzende Malu Dreyer. +++