Im Fall eines mutmaßlichen Windpark-Betrügers hat das Amtsgericht Osnabrück am vergangenen Montag einen erweiterten Haftbefehl erlassen. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Neben der Verabredung zu einem Verbrechen werden dem 30-Jährigen und drei weiteren Inhaftierten banden- und gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Der Mann soll im großen Stil mit gefälschten Dokumenten und Urkunden Investments für Windparks kassiert haben, die es gar nicht gab. „Mit einem drohenden Schaden in dreistelliger Millionen-Höhe handelt es sich um einen der größten Betrugsfälle der letzten Jahre“, sagte Osnabrücks Polizeisprecher Marco Ellermann. Der Mitte April in einer Suite des Berliner Adlon-Hotels festgenommene Manager aus dem niedersächsischen Haselünne lebte offenbar auf großem Fuß. In verschiedenen Bundesländern beschlagnahmte die Polizei drei Bentleys, einen Porsche und einen Mercedes AMG; sie stellte zudem zwei Rolex-Uhren für 90.000 und 21.000 Euro sowie Luxus-Accessoires sicher, darunter einen Ring im Wert von 5.000 Euro. Insgesamt beschlagnahmte die Polizei mobile Vermögenswerte in Höhe von rund einer Million Euro. Der Mann war sogar als Sponsor der Münchner Sicherheitskonferenz aufgetreten, auch mit Ex-US-Außenminister John Kerry. Drei Konzerne sollen durch Geschäfte mit ihm einen Schaden in Höhe von fast 10 Millionen Euro erlitten haben. Er will sich zu den Vorwürfen nicht äußern. +++