Seil und Haken als Brückenbauer

Fulda. Die Sektion Fulda des Deutschen Alpenvereins (DAV) hat am Freitag, 19. Juni, einen Kletternachmittag für jugendliche Flüchtlinge organisiert. Die Idee stammte von der Jugendgruppe der Fuldaer Sektion, die diesen sportlichen Nachmittag auch organisierte. Gemeinsam erlebten die Jugendlichen die Faszination des Klettersports und kamen aber auch abseits von Seil und Haken ins Gespräch.

Zusammenhalt und Vertrauen auf den Partner – aber vor allem viel Spaß. Das macht die Faszination des Klettersports aus. Rund 20 jugendliche Flüchtlinge lernten genau das an einem Kletternachmittag mit ihren Altersgenossen der DAV-Jugendgruppe der Sektion Fulda kennen und waren begeistert. „Alle sind auf Anhieb unsere 14m hohen Kletterwände hinauf gestiegen und hatten sichtlich Spaß dabei“, berichtet Britta Böttcher, die im Kletterzentrum der Sektion gerade ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert und den Nachmittag gemeinsam mit Jugendreferentin Anke Vogt organisiert hatte.

Die Idee dazu stammte von den Jugendlichen selbst, die jährlich ein soziales Projekt unterstützen. Über Marc Wehner, Jugendleiter beim DAV und Lehrer an der Fuldaer Richard-Müller-Schule, kam schließlich der Kontakt zu einer dortigen Integrativklasse zu Stande. „In unseren Integrativklassen lernen die Jugendlichen die deutsche Sprache und werden auf das Berufsleben vorbereitet. Aber natürlich sollen auch soziale Aspekte nicht zu kurz kommen.“ Ein volles Programm also, zu dem Abwechslung gut tut.

Und abwechslungsreich wurde es für die jungen Flüchtlinge aus Afrika, dem Vorderen Orient und Asien, die abseits des Schulalltags in Jugendheimen untergebracht sind, da sie größtenteils ohne ihre Eltern aus ihrem Heimatland geflüchtet sind: Die DAV Jugendgruppe der Sektion Fulda führte die Jugendlichen zunächst ins Hallenklettern ein. Während die DAVler die Kletterneulinge vom Boden aus sicherten, konnten diese ihre Geschicklichkeit in der Wand testen. Danach hieß es: Energie auftanken, beim selbst zubereiteten Buffet der Jugendgruppe. Frisch gestärkt ging es dann an die Kraftstation, bevor am Außengelände des Kletterzentrums ein Boulderwettbewerb auf die Jugendlichen wartete. Zum Ausklang ging es nochmal gemeinschaftlich an die Wände.

„Es war ein toller Nachmittag, bei dem jeder vom anderen Lernen konnte, denn auch wir haben einiges über die Flüchtlinge und ihre Geschichte erfahren. Dieser gegenseitige Austausch hat uns allen viel Spaß gemacht“, blickt Britta Böttcher auf den Kletternachmittag zurück. Sport als Brückenbauer – auch für Michael Rutkowski, dem 1. Vorsitzenden der Sektion Fulda des DAV, war dieser Nachmittag ein voller Erfolg. „Unsere Jugendlichen haben gezeigt, dass man den Spaß am Sport weitertragen und über die eigene Begeisterung etwas an andere zurückgeben kann.“ +++ fuldainfo

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen