Schulterschluss zwischen Bauernverband und Biosphärenverein

Schramm zeigte sich erfreut über den offenen und intensiven Austausch

Sebastian Schramm, der junge Geschäftsführer des Kreisbauernverbands Fulda-Hünfeld e.V., hat auf Einladung des Vereins Natur- und Lebensraum Rhön e. V. (VNLR) den neuen Hessischen Verwaltungssitz des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön und die Geschäftsstelle des VNLR in Hilders besucht.

Dr. Hubert Beier, 1. Vorsitzender, der Geschäftsführer Martin Kremer sowie die beiden Mitarbeiterinnen Janet Emig und Ute Raband informierten über aktuelle Projekte des Vereins. Auch Elmar Herget, Projektmanager des EU-LIFE-Projekts „Hessische Rhön – Berggrünland, Hutungen und ihre Vögel“ nahm am Gespräch teil. Im Kern ging es darum, gemeinsame Schnittmengen auszuloten und die Zusammenarbeit zu intensivieren.

Dr. Beier und Martin Kremer stellten die Strukturen und Aufgaben des Vereins Natur- und Lebensraum Rhön als Förderverein des Biosphärenreservats im Allgemeinen vor. Ute Raband erläuterte ihre Aufgaben als Regionalmanagerin mit Blick auf das EU-LEADER-Programm.

Janet Emig, Landwirtschaftliche Beraterin beim Verein, informierte u. a. über das geplante Naturschutzgroßprojekt „Artenreiches Fuldaer Land“, über die Antragstellung zum Projekt
„BioHeumilch Rhön-Vogelsberg“ sowie den Einsatz von Wolle als Düngemittel. Als weitere Themen wurden Fragestellungen rund um die Themen Direktvermarktung und Ferien auf dem Bauernhof erörtert. Gemeinsame Schnittmengen werden auch bei Fragen des Herdenschutzes gesehen. In Anbetracht der Tatsache, dass es immer häufiger zu Problemen mit Wölfen kommt, werden gemeinsamen Initiativen für notwendig erachtet.

Ein Thema, das sowohl beim VNLR als auch beim Bauernverband allgegenwertig ist, ist das Thema Klimawandel. Die zunehmende Trockenheit der letzten Jahre macht den Landwirten zu schaffen. Es wird immer schwieriger, die Viehbestände ausreichend mit Nahrung zu versorgen. Hier spielen auch die Auwiesen mit ihrem vergleichsweise stabilen Grundwasserdargebot eine wichtige Rolle. Statt den von hessischen Umweltpolitikern geforderten Maßnahmen zur Längsdurchlässigkeit und der Beseitigung von Querbauwerken wird eher Handlungsbedarf beim Aufbau neuer Wasserrückhaltesysteme gesehen.

Breiten Raum nahmen auch die Maßnahmen des LIFE-Projekts „Hessische Rhön“ ein, bei denen sich inzwischen ein gutes Miteinander von Naturschutz und Landwirtschaft entwickelt hat. Projektmanager Elmar Herget machte deutlich, dass insbesondere die Berghutungen der Hessischen Rhön zu den wertvollsten Grünlandlebensräumen Hessen zählen. Diese zu schützen und zu erhalten, ist aber nur Hand in Hand mit den örtlichen Landwirten möglich. Für ihn ist ein wichtiges Ziel, bereits heute an Nachfolgelösungen zu arbeiten, die greifen, wenn das LIFE-Projekt im Jahr 2022 ausläuft.

Sebastian Schramm zeigte sich erfreut über den offenen und intensiven Austausch. Schramm und Dr. Beier stimmten überein, dass eine gute Zusammenarbeit in beiderseitigem Interesse ist, um auch in Zukunft gemeinsame Projekte auf den Weg bringen zu können. +++