Pflegereform treibt Heimkosten in die Höhe

Im Schnitt bezahlen die Senioren demnach heute insgesamt 1.772 Euro

Berlin. Die jüngste Pflegereform hat zu finanziellen Belastungen für Heimbewohner geführt. Nach Angaben der Bundesregierung kann ein Passus des Pflegestärkungsgesetzes, das im Januar 2017 in Kraft trat, „einmalig zu einem entsprechend steigenden Eigenanteil der Pflegebedürftigen“ führen. Das berichtet der „Spiegel“ unter Berufung einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken- Bundestagsfraktion. Hintergrund ist, dass es Pflegeheimen mit der Reform leichter gemacht worden ist, höhere Löhne für Pflegekräfte zu zahlen. Sie können die Kosten für die Anpassung an Tariflöhne an Heimbewohner weiterreichen. Die gesetzlichen Pflegekassen decken über eine Pauschale nur einen Teil der Heimkosten ab. „Menschen mit Pflegebedarf und Pflegekräfte dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden“, sagt dazu Pia Zimmermann, Pflegeexpertin der Linken-Bundestagsfraktion, dem „Spiegel“. Laut einer Statistik des Kassenverbands vdek, auf die sich die Bundesregierung beruft, mussten die Heimbewohner im Januar 2017 im Bundesdurchschnitt einen Eigenanteil von 554,55 Euro allein für Pflegeleistungen aufbringen. Im Januar 2018 ist dieser Wert laut Magazin auf 593 Euro geklettert. Dazu addieren sich die Kosten für Essen und Unterkunft. Im Schnitt bezahlen die Senioren demnach heute insgesamt 1.772 Euro für den Heimplatz aus eigener Tasche. +++