Lauterbach für 2G anstatt Impfpflicht

FDP schließt Impflicht grundsätzlich aus

Eine Corona-Impflicht sollte und wird auch nach den Worten des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach „nicht kommen“. Stattdessen fordere er eine 2G-Regelung, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Gleichzeitig rief Lauterbach die Bundesländer auf, „so schnell wie möglich zu handeln“. Sie hätten jetzt schon die rechtlichen Voraussetzungen für 2G, sagte Lauterbach, der sich selbst als klarer Befürworter dieser Regelung bezeichnet. 2G bedeutet, dass nur Geimpfte und Genesene bestimmte näher zu definierende Dinge tun können, und ein negativer Test nichts mehr bringt. Lauterbach hat als im Grunde einfacher SPD-Bundestagsabgeordneter, der aber gleichzeitig auch Epidemiologe ist, während der Pandemie eine hohe Bekanntheit erlangt. Für die SPD verhandelt er in den „Ampel“-Gesprächen das Thema Gesundheit und macht sich Hoffnung, in einer neuen Regierung Minister zu werden. Insider schätzen seine Chancen allerdings als relativ gering ein, da er SPD-intern nicht sonderlich populär ist, was unter anderem sein unsicherer Listenplatz bei der Bundestagswahl anschaulich belegt.

FDP schließt Impflicht grundsätzlich aus

FDP-Generalsekretär Volker Wissing hat eine Impflicht grundsätzlich ausgeschlossen. „Eine Impfpflicht wird es mit der FDP nicht geben, weder für die gesamte Bevölkerung noch in bestimmten Berufen. Das halte ich für eine gefährliche Debatte“, sagte Wissing dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe). Wenn man sich einmal darauf verständigt habe, dass es keine Impfpflicht geben werde, bringe es nichts, ständig neu darüber zu diskutieren. „Das zerstört Vertrauen und damit auch das so wichtige Verantwortungsbewusstsein“, sagte Wissing. Eine Überlastung des Gesundheitssystems sieht Wissing nicht. „Die Pandemiepolitik muss vor allem eine Überlastung des Gesundheitssystems vermeiden, so dass allen eine medizinische Versorgung garantiert werden kann. Das ist bisher gelungen“, sagte er. Die medizinische Versorgung der Bürger sei gesichert. Wissing sprach sich dagegen für die Wiedereinführung der Bürgertests aus. „Das Ende der kostenlosen Bürgertests war offensichtlich ein Fehler“, sagte er. Die Entscheidung gehe nun nach hinten los, da man mit weniger Tests in den Winter gehe und damit weniger Sicherheit habe. „Es wäre besser, jetzt die Bürgertests wieder einzuführen, weil man auf diese Art genauere Informationen über das Infektionsgeschehen und damit mehr Schutz erhält“, forderte Wissing. Die Grünen sind ebenfalls für eine Wiedereinführung der kostenlosen Tests, die SPD ist dagegen. +++