Nach dem tödlichen Fernbusunfall vor zwei Wochen bei Leipzig appelliert der Chef des betroffenen Unternehmens Flix an Fahrgäste, sich anzuschnallen. „Anschnallen bringt aber grundsätzlich mehr Sicherheit. Die Busfahrer weisen auch auf die Gurtpflicht hin“, sagte Flix-Vorstandschef André Schwämmlein den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Während der Fahrt ist das aber für Fahrer nicht kontrollierbar.“ Intern werde nun geprüft, wie man Fahrgäste noch besser sensibilisieren könne, damit sie sich anschnallen.
Auf der A 9 bei Leipzig war Ende März ein Doppeldecker-Bus, der für den Fernbusreiseanbieter Flixbus fuhr, von der Fahrbahn abgekommen. Vier Menschen starben, mehr als 30 wurden zum Teil schwer verletzt. Schwämmlein nannte den Unfall einen „Schock für uns, das gesamte Team und für mich persönlich“. Gleichzeitig nahm der Flix-Chef sein Unternehmen in Schutz. Man gehe bei vielen Sicherheitsbestimmungen über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. „Für uns ist extrem wichtig, dass wir unseren Fahrgästen und Buspartnern guten Gewissens sagen können, dass wir alles getan haben, um für ihre Sicherheit zu sorgen“, sagte Schwämmlein. Im Straßenverkehr bleibe aber leider immer ein Restrisiko.
Neue Auflagen für Fernbusunternehmen lehnt Schwämmlein ab: „Der Fernbus ist bereits heute ein gut kontrolliertes Verkehrsmittel mit sehr hohem Sicherheitsstandard“, sagte er. Der Geschäftsführer von Flix verwies auch auf die vergleichsweise junge Bus-Flotte der Firmen, die für Flix im Einsatz sind. „Die Sicherheitsausstattung ist dementsprechend auf dem neuesten Stand der Technik. Darüber hinaus prüfen wir bei unseren Buspartnern über die Behörden hinaus selbst elektronisch, dass Lenk- und Ruhezeiten eingehalten werden. Das wissen auch unsere Partner“, so Schwämmlein. Für den Unfall bei Leipzig könne deswegen auch ausgeschlossen werden, dass Lenk- und Ruhezeiten nicht eingehalten wurden, ergänzte er. +++