Gute Voraussetzungen zur Ruhe zu kommen und neu durchzustarten

Die Teilnehmer des Treffens mit v. li. Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch, Soziale-Dienste-Ressortleiter Franz Meyer, Fabian Geitz, Shanoza Fleck, Valeriia Mykhailenko, Almut Slezak, Veniamin Kukoba und Regionalcaritas-Geschäftsführer Alexander Ponelies. Foto: C. Scharf

Die Caritas Nordhessen-Kassel ist – wie seit dem Jahr 2015 schon, als zahlreiche Syrer als Flüchtlinge nach Nordhessen kamen, auch aktuell weiter sehr aktiv in der Flüchtlingshilfe tätig. Im Auftrag der Stadt Kassel betreibt sie in der sogenannten Jägerkaserne nahe dem Auestadion eine Flüchtlingsunterkunft, in der zurzeit rund 150 Geflüchtete aus dem Kriegsgebiet im Osten der Ukraine – vor allem Frauen und Kinder – untergebracht sind.

Um sich ein Bild von der Betreuung vor Ort zu machen, kamen Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch und der Flüchtlingsbeauftrage des Bistums, zugleich Caritas-Ressortleiter Soziale Dienste, Franz Meyer, zu einem Gespräch in die Jägerkaserne. Teilnehmer aus dem Team der Caritas Kassel waren neben Geschäftsführer Alexander Ponelies und dem Einrichtungsleiter Fabian Geitz die beiden Flüchtlings-Sozialberaterinnen, Almut Slezak und Shanoza Fleck. Seitens der Geflüchteten nahmen Veniamin Kukoba und Valeriia Mykhailenko an der Gesprächsrunde teil. Fabian Geitz erläuterte kurz, dass es sowohl Einzelplätze gebe, die ähnlich wie in einem Hostel mit Gemeinschaftsbad und Gemeinschaftsräumen ausgestattet seien. Die meisten Flüchtlinge hätten in der ehemaligen Kaserne aber richtige Wohnungen mit Küche und eigenem Sanitärraum – dort seien vor allem Familien untergebracht.

Insofern standen die Gesprächspartner für die Fuldaer Caritas-Delegation auch beispielhaft für die beiden Gruppen: Während der 26-jährige Veniamin Kukoba alleine nach Deutschland gelangt war, hat die 38-jährige Valeriia Mykhailenko ihre Kinder und weitere Familienmitglieder mit dabei. Die promovierte Biochemikerin und Unversitätsdozentin stammt aus Mariopol und sieht derzeit keine realistischen Chancen, wieder in ihrer Heimat Fuß zu fassen. So bemüht sie sich mit Hilfe der Sozialberaterinnen um Anerkennung ihrer Universitätsabschlüsse und hofft bald – zumindest in Englisch – auch wieder an einer deutschen Hochschule in der Lehre tätig sein zu können. Veniamin, der im IT-bereich tätig war, ebenfalls unmittelbar aus dem Kriegsgebiet stammend, möchte auch gerne länger in Deutschland bleiben und hofft sich beruflich weiter qualifizieren zu können. Das Caritas-Team bemüht sich in beiden Fällen vor allem kurzfristig zu ermöglichen, dass der Spracherwerb der beiden vorankommt – dies sei eine Grundvoraussetzung für gelingende Integration.

Insgesamt zeigten sich die beiden jungen Menschen aus der Ukraine sehr erstaunt über die umfassende Betreuung, die gute Unterbringung und die individuelle Hilfestellung, um in Kassel Fuß zu fassen. Beide betonten, dass sie diese Hilfe als sehr wertvoll und nicht selbstverständlich erachteten, und dass sie sehr dankbar seien, diese neue Chance zu erhalten, ihre Leben im Frieden neu ordnen zu können. In einem Schlusswort danke Caritasdirektor Juch für die Auskunftsbereitschaft der Geflüchteten bei diesem Gespräch und wünschte ihnen Glück für die weitere Entwicklung. An das Team der Caritas Kassel richtete Juch ebenfalls einen Dank, dass sie Unterkunft und Betreuung in solch freundlicher und gelassener Atmosphäre durchführten. Caritasdirektor Juch und Ressortleiter Meyer betonten, dass die Caritas Kassel jederzeit auf die Caritaszentrale in Fulda zukommen könne, wenn Probleme zu bearbeiten seien. Mit einem kleinen Rundgang durch das Gelände der Einrichtung und Besichtigung einer Musterwohnung sowie der Büroräume des Caritas-Teams beendeten die Fuldaer Gäste den Informationsbesuch bei der Caritas-Flüchtlingshilfe in Kassel. +++ pm