CDU-vor Ort: Stadtbegehung führte Arbeitskreis zum Bahnhofsquartier

Stadt beabsichtigt Gespräche mit der Deutschen Bahn im regelmäßigen Turnus

Der Arbeitskreis „Digitalisierung, Wirtschaft und Verkehr“ der CDU-Stadtverordnetenfraktion Fulda hat bei ihrem „CDU-vor Ort“-Format am Montagabend eine Bestandsaufnahme des Fuldaer Bahnhofsumfeldes vorgenommen und einen Ausblick auf die bevorstehenden Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen gegeben. Als Gast konnte der Arbeitskreis der Fraktion den Stadtbaurat der Stadt Fulda, Daniel Schreiner (parteilos), den Vorsitzenden des CDU-Stadtverbandes, Bürgermeister Dag Wehner (CDU) sowie Herrn Spielmann vom Amt für Stadtplanung und Stadtentwicklung, der sich bei der Stadt Fulda auch für die Verkehrsplanung verantwortlich zeichnet, gestern Abend auf dem Bahnhofsvorplatz begrüßen.

Johannes Uth, Vorsitzender des Arbeitskreises, freute sich, dass neben fast der kompletten Fraktion auch eine hohe Zahl an Bürgerinnen und Bürgern der Einladung gefolgt waren. „Der Bahnhof und der Bahnhofsvorplatz sind für unsere Gäste das Tor zur Stadt; er ist zudem wichtiger Verkehrsknotenpunkt für Busse, Radfahrer – aber auch für den innerstädtischen Pkw-Verkehr“, so Johannes Uth, der ergänzend ausführte: „Nicht weniger unwichtig nimmt das Thema Parken im Parkhaus Ruprechtstraße ein. Für die zukünftige Modernisierung und das zukünftige innerstädtische Erscheinungsbild ist der Bahnhof von großer Bedeutung.“

„Hinter all dem, was in den nächsten Jahren an Umbaumaßnahmen ansteht, stehen enorm viele Gespräche mit den Akteuren an, insbesondere mit der Deutschen Bahn. Der Bahnhof – es ist angeklungen - ist ein wichtiger Knotenpunkt. Er hat sich in den letzten 100 Jahren als sehr dankbar erwiesen und ist uns heilig. In diesem Sinne werden wir alles in unserer Macht-stehende tun, dass dieser eine erfreuliche Entwicklung im positiven Sinne nehmen wird“, führte Stadtbaurat Daniel Schreiner aus.

Dieser weiter: „Der Bahnhof Fulda hat dieselben Umstiegszahlen wie Kassel, was man aber nicht so wahrnimmt. Um diesen hohen Umstiegszahlen, insbesondere an den Wochenenden, Rechnung zu tragen, müssen wir gemeinsam nach vorne gehen. Dafür ist es wichtig, dass uns die Deutsche Bahn mitteilt, welche Maßnahme wann angedacht ist und welches die nächsten Schritte sind. D.h. Alle Planungen und Konzeptionen korrelieren mit den Planungen der Deutschen Bahn. Wir tun gut daran für den Stadnort Fulda, die Deutsche Bahn bei all ihren Bemühungen dabei zu unterstützen, dass dieses Angebot mindestens erhalten bleibt, eher noch ausgeweitet wird.“

Wie der Fuldaer Stadtbaurat betonte, geht die bauliche Gestaltung des Bahnhofs auf ein Wettbewerbsverfahren der 80er zurück, wonach die Reisenden über die Bahnunterführung stadteinwärts geleitet wurden und werden. Die wohl größte bauliche Veränderung des Bahnhofsvorplatzes. Die „gute Willkommensgeste“, wie sie Schreiner nannte, sei aber inzwischen in die Jahre gekommen. Immer wiederkehrende Wasseraustritte zeugen davon. „Die Straße ist eigentlich keine Straße, sondern weist Charakterzüge einer Brücke auf. Man könnte auch sagen: ein Balkon vor dem Bahnhofsgebäude. Wir als Stadt sind für diese Straße, die zugleich auch die Ostumfahrung ist, zuständig. Direkt darunter befinden sich Läden, denen wir ein trockenes Geschäftsgebaren schulden. Die Sanierungsmaßnahmen sind sowohl im laufenden Verkehrs- als auch Geschäftsbetrieb schwierig. Wenn wir das umfassenden machen wollten, was wir auch müssen, müssen wir in die Vollsperrung gehen, womit auch Gewerbeschließungen verbunden sind, damit verbunden ist die Frage der Ausgleichzahlungen und wer diese den Händlern zahlt“, so Schreiner weiter.

Dass in den 80ern falsch gebaut wurde, will der Stadtbaurat nicht so verstanden wissen. Dass nach so vielen Jahren die Frage nach Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen in den Blick rückt, sei nur verständlich. Nur wie diese angegangen werden sollen, sei nach den Worten von Schreiner „nicht fein geplant“. Man müsse abwarten, welche baulichen Veränderungen sich hinter dem Bahnhofsgebäude zukünftig aufzeigen. Bei den verkehrlichen Strömen aus und um das Bahnhofsgebäude zeigt sich eine Zweigleisigkeit. Während die Schüler und Berufspendler aus dem Bahnhofsgebäude herausströmen, passieren der ÖPNV und innerstädtische Pkw-Verkehr die Straße direkt vor dem Bahnhofsgebäude. Ob man diese Situation auch zukünftig so haben möchte oder es Besserung bringen würde, wenn man die Ströme künftig bündelt, hierüber ist die Stadt mit der Deutschen Bahn im Gespräch. Eine weitere Problematik zeigt sich schräg gegenüber am Parkhaus „Ruprechtstraße“ und am Zentralen Omnibusbahnhof – kurz: ZOB. Auch hier zeigen sich häufig Wassereintritte, die hohe Taubenpopulation verstärkt das Problem.

Wie der CDU-Stadtverbandsvorsitzende, Bürgermeister Dag Wehner ergänzte, sei es kein leichtes Unterfangen im Zuge der Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen des Bahnhofsumfeldes mit Blick auf die sehr komplexe Konzernstruktur der Deutschen Bahn (Netz, Infrastruktur, …) den richtigen Gesprächspartner ausfindig zu machen. Inzwischen sei die Stadt auf der höchsten hessischen Ebene angelangt. Das letzte Gespräch mit dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für das Land Hessen, Herrn Dr. Klaus Vornhusen, und der Stadt Fulda ereignete sich am 28. März diesen Jahres. „Vornhusen als Konzernbevollmächtigter in Hessen hat den Gesamtüberblick über alle Themen, und das ist auch die Herangehensweise seit nunmehr zwei Jahren, Dr. Vornhusen bei diesen Gesprächen mit am Tisch zu haben, der die einzelnen Themen vorantreibt“, so Wehner. Inzwischen finden die Gespräche im festen Turnus statt, das schüre zumindest die Hoffnung, in einigen Jahren zu sichtbaren Ergebnissen zu gelangen. Fest steht: Die ganze Thematik ist sehr komplex. Der Bahnhofsvorplatzes steht dabei im Fokus der Stadt und damit auch die Frage, wie der Busverkehr vernünftig abgewickelt werden kann. „Begleitet werden diese Maßnahmen von Planungen der Deutschen Bahn, die u.a. vorsehen, neue Gleise am Bahnhof zu bauen, die Raumerfordernisse mit sich bringen und die in diese Planungen miteinfließen“, so Wehner weiter.

Ungewiss ist aktuell auch, wohin der Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) während den Sanierungsmaßnahmen verortet werden könnte. Wenn man von einer grundhaften Sanierung des ZOB in seiner Gänze spricht, so bedeute das nach Fuldas Stadtbaurat, dass dieser während seiner ganzen Bauzeit infrage gestellt werden muss. Einstige Überlegungen, den ZOB einfach auf die gegenüberliegende Seite zu verorten, waren mit dem Grundstückserwerb der Deutschen Bahn von dem einen Moment auf den nächsten nicht mehr zu realisieren. Auch das direkt unter dem ZOB befindende Parkhaus Ruprechtstraße bedürfe dringend einer Sanierung. Saniert man dieses, kann der ÖPNV jedoch nicht aufrechterhalten werden und bedarf einer räumlichen Verortung.

Vor wenigen Wochen fiel für die Hauptbaumaßnahmen am Knotenpunkt Fulda der symbolische Startschuss. Im Rahmen des ersten Bauabschnitts wird der Bahnsteig 1 auf 355 Meter verlängert und auf 76 Zentimeter über Schienenoberkante erhöht. Auch die Bahnsteige 36/37 und 38/39 werden künftig mit 55 Zentimetern angehoben und bestehende Zuwegungen angepasst. Auch werden die Bahnsteige mit einer neuen Beleuchtungsanlage und einem taktilen Wegeleitsystem ausgestattet, dass Orientierung für blinde und sehbeeinträchtigte Reisende bietet. In ihrer Mobilität eingeschränkte Fahrgäste können so ohne fremde Hilfe reisen und auch die Mitnahme von Fahrrädern und Kinderwagen wird durch die Baumaßnahme erheblich erleichtert. Erwartungen zufolge soll der erste Bauabschnitt im November diesen Jahres abgeschlossen sein. Der Bund und die Deutsche Bahn investieren 35 Millionen Euro in das Projekt, das sich in zwei Bauphasen aufteilt. Aktuell hält der ZOB zwei Stellplätze für Gelenkbusse bereit. Für einen gewöhnlichen Bus benötigt man etwa 12 Meter Länge; für einen Gelenkbus 18 Meter. Die Zukunft geht dahin, dass künftig mehrere Gelenkbusse zum Einsatz kommen, weiß Herr Spielmann. Auch hier fehle nach dem Leiter des Amtes für Stadtplanung und -entwicklung der Platz.

Wenige Gehminuten vom ZOB entfernt, führte es den Arbeitskreis „Digitalisierung, Wirtschaft und Verkehr“ der CDU-Stadtverordnetenfraktion durch die Bahnunterführung auf die Kiss and Ride-Kurzhaltefläche, diese normalerweise gut frequentiert ist. Sie dient vor allem für das Abholen Angekommener, zum Ein und Beladen von Reisegepäck. Die Stadt Fulda würde diese Fläche gerne vergrößern und attraktiver gestalten. Ideen dazu gibt es nach den Verantwortlichen. „Unser Ansinnen ist, diese Fläche optisch aufzuwerten und das Verkehrschaos zu minimieren. Eine Idee ist, hinter den Büschen eine Straße hochzuführen, was jedoch aufgrund eines dort befindenden Baukörpers der Bahnkörper ist, nicht einfach ist“, so Stadtbaurat Schreiner, der trotz eines enormen Parkdrucks, dem die Stadt ausgeliefert ist, nicht unverzagt ist. Auch hier ist die Stadt mit der Deutschen Bahn in Gesprächen eventuell einen Ankauf für die Richthalle (Erbbaurecht) zu realisieren. Die Stadt Fulda ist hier keine Eigentümerin.

„Für die Stadt Fulda hat das Parken zusammen mit der Ochsenwiese eine hohe Bedeutung“, so der CDU-Stadtverbandsvorsitzende, Bürgermeister sowie Verkehrsdezernent Dag Wehner, der einwarf, dass auch hier das Thema Denkmalschutz eine Rolle spielt. Aus Sicht der Stadt wäre es erstrebenswert die Parkkapazität -insbesondere im Hinblick auf die Pendler aus der gesamten Region – an diesem Standort weiter zu erhöhen, wie Wehner ausführte. Wie Liegmann betonte, wäre es hilfreich gewesen, in der Liegenschaft Kiss and Ride ein DB-Campus entstehen zu lassen; was aber für die Stadt mit Blick auf die vielen parkenden Pkw eine enorme Herausforderung bedeutet hätte. Nach dem Stadtbaurat der Stadt Fulda, Daniel Schreiner, müsse man jetzt in die Umsetzung kommen, für diese es konstruktive Dialoge und in absehbarer Zeit auch klare Verträge mit der Deutschen Bahn AG braucht. +++ jessica auth


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