Caritasverband für die Diözese Fulda feierte Richtfest in Hünfeld

Schwenk: „Caritas-Bauprojekt ist für Hünfeld eine große städtebauliche Bereicherung.“

Richtfest

Hünfeld/Fulda. Im Beisein von etwa 100 Gästen fand am Dienstag im St. Ulrich-Quartier in Hünfeld im Landkreis Fulda das Richtfest für das neue Caritas-Projekt des Caritasverbandes für die Diözese Fulda e. V., einem Baukomplex von barrierefreien Wohnanlagen und Ersatzneubau eines Wohnheims für Menschen mit geistiger Behinderung, statt.

„Meine sehr verehrten Damen und Herren,
sehr verehrter Herr Bürgermeister Schwenk,
liebe zukünftige Bewohner dieses Hauses,
liebe Gäste,
ich freue mich, dass sie unserer Einladung – um die 100 Gäste haben sich für heute angemeldet – so zahlreich gefolgt sind und heiße sie – auch im Namen meines Vorstandskollegen Herrn Erb – sehr herzlich willkommen. Wir haben uns heute hier versammelt, um ein vorausschauendes Projekt weiter voranzubringen. Ich bin über dieses Projekt, welches inklusives Wohnen ja doch ein großes Stück fördert, sehr froh. Ich kann mich noch sehr gut an den Spatenstich im Sommer letzten Jahres erinnern – und wenn man dann heute an eine solche Baustelle kommt und man kann die Entwicklung sehen, kann ich nur sagen, dass wir sehr froh sind, dass wir diesen Weg gegangen sind“, so die Begrüßungsworte des Caritasdirektors des Caritasverbandes für die Diözese Fulda e. V. Dr. Markus Juch.

Bauhistorie

Nachdem der Caritasverband für die Diözese Fulda im Jahr 2014 vom Landkreis Fulda für das Grundstück St. Ulrich-Weg 2 in Hünfeld, den Zuschlag erhalten hatte, nach seinem Konzept das Areal zu bebauen sowie zu nutzen, konnte die Caritas das Gelände käuflich erwerben und durch Abriss der Altgebäude die Verwirklichung der Neubebauung ab dem Frühjahr 2015 umsetzen. Der offizielle Spatenstich des Projektes erfolgte im Juli letzten Jahres. Das Bebauungskonzept sieht zum einen vor, dass auf dem Areal ein Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung entsteht. Das neue Wohnheim wird insgesamt 13 Plätze bieten und dient als Ersatz für eine noch bestehende Einrichtung in Hünfeld-Michelsrombach, die aber substanziell nicht die baulichen Voraussetzungen für barrierefreies Wohnen erfüllt und daher von der Behindertenhilfe abgegeben und dann einer anderen Nutzung zugeführt werden soll.

Im Bau befinden sich des weiteren drei Wohngebäude mit 28 barrierefreien Wohnungen, die größtenteils auch rollstuhlgerecht sein werden. Für 21 der 28 Wohnungen, wurden Mittel des Sondervermögens „Wohnungswesen und Zukunftsinvestitionen“ zur Förderung des Wohnungsbaus bereitgestellt. Das im Entstehen begriffene Gesamt-Bauvorhaben entspricht also dem Inklusionsgedanken, und die Caritas kann mit den unterschiedlich finanzierten Wohnangeboten jedem Mietinteressenten – unabhängig von seiner persönlichen Lebens- und Einkommenssituation – eine barrierefreie Wohnung anbieten. Mit einem zweiten Bauabschnitt wird die Zahl der Wohneinheiten später nochmals von 28 auf insgesamt dann 42 erhöht werden. Platz in dem Areal wir auch ein Betreuungsbüro des Caritas-Fachdienstes „Betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderung“ finden, womit die Personen aus dem Wohnheim und alle Bewohner im Quartier Ansprechpartner und Möglichkeit zur Beratung haben. Die Fertigstellung der Häuser des ersten Bauabschnittes ist für den Zeitrahmen von Oktober 2016 bis März 2017 geplant. Mit Fertigstellung des ersten Bauabschnittes – dieser beinhaltet das Wohnheim mit 13 Plätzen, 28 Wohnungen, ein Caritas-Büro – wird der Diözesan-Caritasverband am Standort St. Ulrich – Hünfeld insgesamt rund 5,4 Millionen Euro investiert haben. In diesem Hünfelder Caritas-Komplex werden acht Mitarbeiter und zwei Auszubildende ihren Arbeitsplatz haben.

Zahlen und Fakten
Die Planungen der Caritas und ihre Umsetzung für das Projekt, sind – sowohl mit dem Landeswohlfahrtsverband (LWV), als auch mit dem Hessischen Sozialministerium abgestimmt – gestellte Förderanträge, die allesamt bewilligt wurden. Die Gesamtbaukosten für das Wohnheim werden letztendlich knapp 1,6 Millionen Euro betragen. Gemäß den Bewilligungen von Zuschüssen und Darlehen werden die Kosten wie folgt getragen:

– Zuschuss Land Hessen 383.500 Euro
– Zuschuss LWV 325.000 Euro
– Zuschuss Aktion Mensch 110.000 Euro

Projektbeschreibung und Konzept des im Bau befindlichen Komplexes

Im Rahmen des Bebauungskonzeptes für das St. Ulrich-Areal in Hünfeld erstellt der Caritasverband für die Diözese Fulda daher als Kernstück ein neues Wohnheim, das den zwölf bisher in Michelsrombach lebenden Menschen mit Behinderung entsprechende Unterbringung und durch die Zentrumsnähe mehr selbstbestimmte Teilhabe ohne die Inanspruchnahme von Fahrdiensten ermöglicht. Das neue Wohnheim wird – neben den zwölf Wohnheimplätzen – zudem noch über einen weiteren Kurzzeitbetreuungsplatz verfügen, der nach Bedarf vergeben wird.
Neben diesem Wohnheim, baut die Caritas auf dem Gelände derzeit drei Wohngebäude mit insgesamt 28 Wohneinheiten – allesamt barrierefrei und viele auch rollstuhlgerecht. Neben 21 Wohnungen im Rahmen des so genannten „Sozialen Wohnungsbaus“ entstehen in dieser jetzt laufenden Bauphase – auch sieben frei finanzierte Wohnungen. Nach Fertigstellung soll die Zahl der Wohnungen in einer zweiten Bebauungsphase noch um 14 weitere Einheiten auf dann 42 erhöht werden. Der Bauantrag für den zweiten Bauabschnitt wird in diesen Tagen gestellt.

Die Caritas möchte in Kooperation mit der Kommune Hünfeld und dem Landkreis Fulda durch Erstellung des beschriebenen Wohnverbundes im St. Ulrich-Quartier auf die speziellen Bedarfe der Menschen mit Behinderung in der Region Hünfeld eingehen. Es ist erklärtes Ziel der Caritas im Bistum Fulda dazu beizutragen, Menschen mit Behinderung, auch räumlich „in die Mitte der Gesellschaft“ zu rücken. „Dieses Konzept und dessen Entstehung, ist ein wertvoller und wichtiger Schritt für die Zukunftsentwicklung unserer Stadt. Das Thema ‚Sozialer Wohnungsbau‘ hat in den vergangenen zweieinhalb Jahren – nicht nur an Aktualität – sondern auch besonders an Attraktivität gewonnen. In diesem Kontext sind wir alle verstärkt gefordert, uns diesem Thema zuzuwenden, denn auch Menschen mit geringem Einkommen, suchen bezahlbaren und attraktiven Wohnraum. Diese Investition markiert in diesem Sinne nicht nur einen wichtigen Anfang, sondern fungiert auch als erster wichtiger Schritt in diese Richtung“, so das Grußwort des Hünfelder Bürgermeisters Stefan Schwenk (CDU), der hinzufügte: „Die städtischen Gremien sind dem Caritasverband Fulda sehr dankbar, dass er hier, auf dem ehemaligen Standort des St. Ulrich Heimes, dieses Projekt errichtet. Wir freuen uns darauf, dass der Caritasverband hier ein ganzes Wohnquartier neu errichtet, dass zur Entspannung des Wohnungsmarktes beiträgt und auch städtebaulich eine große Bereicherung für unsere Stadt sein wird.“ +++ fuldainfo | jessica auth