Bericht: Bei Auszahlung von Hartz-Bezügen drohen Verzögerungen

Berlin. Die Bezieher von Hartz IV müssen sich nach einem Bericht von „Bild“ und B.Z. in den nächsten Monaten auf Verzögerungen bei der Auszahlung gefasst machen. Der Grund seien strengere Kontrollpflichten der Jobcenter, die die Bundesregierung kurzfristig zu Jahresbeginn eingeführt hat. Dadurch könnte es bei der Auszahlung der Regelsätze Verzögerungen von zwei bis vier Wochen geben, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Informationen aus der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Konkret müssten Änderungen bei der Höhe der Sätze künftig immer von zwei statt bisher nur von einem Jobcenter-Mitarbeiter kontrolliert werden. Mit diesem Vier-Augen-Prinzip wolle die Bundesregierung Missbrauch und Willkür in den Jobcentern vorbeugen, hieß es dem Bericht zufolge. Nach Berechnungen von Personalräten bräuchten die bundesweit 320 Jobcenter für eine reibungslose Umsetzung der neuen Anweisung bis zu 1.252 zusätzliche Stellen. Allerdings seien nur 400 befristete Stellen bewilligt worden. Damit drohten Verzögerungen, hieß es.

Wie „Bild“ weiter schreibt, geht die BA davon aus, dass monatlich bis zu 500.000 Hartz-IV-Empfänger von den Verzögerungen betroffen sein könnten. Der Sozialverband SoVD kritisiert die Verzögerungen scharf. „Wer Hartz bezieht, der muss auf Kante nähen. Deshalb ist dieses Verfahren unverantwortbar“, sagte Verbandschef Adolf Bauer gegenüber der Zeitung. Ein Sprecher des Bundesarbeitsministerium teilte dagegen auf Anfrage des Balttes mit, man erwarte keine Verzögerungen bei der Auszahlung durch die neuen Kontrollen. +++ fuldainfo