Beendete Insolvenzverfahren in Hessen — Gläubiger erleiden Verlust in Höhe von 679 Millionen Euro

Wiesbaden. Von den 10 973 im Jahr 2010 eröffneten Insolvenzverfahren in Hessen wurden 9517 (87 Prozent) bis zum 31.12.2014 beendet. Nach Mittteilung des Hessischen Statistischen Landesamts beliefen sich die quotenberechtigten Forderungen gegenüber den Schuldnern auf 693,3 Millionen Euro. Demgegenüber standen 14,3 Millionen Euro an verfügbaren Beträgen aus vorhandenen Vermögenspositionen der insolventen Schuldner zur Verteilung an die Gläubiger. Damit wurden 2,1 Prozent der Forderungssumme gedeckt. Folglich ergab sich bei den Gläubigern ein Verlust in Höhe von 679 Millionen Euro.

Insolvenzverfahren von Unternehmen

Bei den im Jahr 2010 eröffneten Insolvenzen von Unternehmen konnten 609 (49 Prozent) der 1240 Verfahren bis Ende 2014 abgeschlossen werden. Gegenüber insolventen Unternehmen wurden Forderungen in Höhe von 170,5 Millionen Euro gestellt. Zur Verteilung an die Gläubiger standen 6,4 Millionen Euro zur Verfügung. Insgesamt hatten die Gläubiger bei Unternehmensinsolvenzen Verluste in Höhe von knapp 164 Millionen Euro, was einer Deckungsquote von 3,8 Prozent entsprach. Während des Insolvenzantragsverfahrens oder nach der Insolvenzeröffnung wurde bei 40 Unternehmen (6,6 Prozent) der Geschäftsbetrieb fortgeführt. Bei 31 Unternehmensinsolvenzen (5,0 Prozent) war eine Sanierung des Unternehmens erfolgreich. Ein Sanierungserfolg beziehungsweise eine Betriebsfortführung bei Insolvenzverfahren mit höheren Forderungssummen war häufiger zu beobachten.

Verbraucherinsolvenzen

Bei den Verbraucherinsolvenzen konnten 6895 (94 Prozent) der 7353 im Jahr 2010 eröffneten Verfahren bis Ende 2014 beendet werden. Die Forderungen summierten sich auf 278,5 Millionen Euro. Beglichen werden konnten davon 4,6 Millionen Euro. Damit ergaben sich Verluste in Höhe von 273,9 Millionen Euro. Die Deckungsquote bei den Verbraucherinsolvenzen betrug 1,7 Prozent. +++