30 Jahre Rhöner Charme: Galaabend mit etwa 250 geladenen Gästen

Mit einem Wohltätigkeitsabend sagt die Initiative herzlich danke

Anlässlich ihres 30-jährigen Bestehens im vergangenen Jahr hat die Wirtevereinigung „Rhöner Charme“ am Donnerstagabend vor rund 250 geladenen Gästen im Hilderser Ulstersaal auf ihr Vereinsgeschehen zurückgeblickt. Unter den Geladenen waren neben Ideengebern und Wegbegleitern der Rhöner Charme Initiative auch Vertreter der Kommunal- und Landespolitik. Zu den Laudatoren und Gratulanten zählten der Landrat des Landkreises Fulda a.D. Fritz Kramer (CDU), der Bürgermeister der Marktgemeinde Hilders Ronny Günkel (parteilos) sowie Landrat Bernd Woide (CDU). Für den Wohltätigkeitsabend hatten sich das Fuldaer Haus – Maulkuppe aus Poppenhausen (Wasserkuppe), der Landgasthof Kehl aus Tann-Lahrbach, das Landhotel Hohmann aus Hilders, das Landhotel Rhönblick aus Petersberg-Steinau und die Waldgaststätte Praforst aus Hünfeld etwas ganz Besonderes einfallen lassen; die Desserts wurden vom Landgasthof-Hotel Reith aus Künzell und Manfred Laudenbachs Küche zubereitet. Der Erlös des Abends, für den laut den Organisatoren des Abends im Vorfeld alle Karten verkauft worden waren, kommt zu gleichen Teilen der Kinderklinik des Klinikums Fulda und der Spendenaktion der hiesigen Tageszeitung „Ich brauche Deine Hilfe“ zugute.

Im 31. Jahr kehrt der Rhöner Charme an seinen Gründungsort zurück

Von Herzen danke sagen und der Region, von dieser man die letzten 30 Jahre viel Unterstützung erfahren durfte, etwas an sie zurückzugeben – dieses Ziel hat sich der Rhöner Charme eigens seines nunmehr 30-jährigen Bestehens auferlegt. Für den Wohltätigkeitsabend kehrte man gestern Abend an den Ort zurück, an dem der Rhöner im Herbst 1993 seine Anfänge genommen hat. Nimmt man es mit dem Gründungsdatum genau, so hätte man mit dem Galaabend eigentlich bis in den Herbst hinein warten müssen, „doch so lange wollten wir nicht warten“, hob Dieter Kehl, Gastronom und Inhaber des gleichnamigen Familienbetriebes „Landgasthof Kehl“ in Tann-Lahrbach hervor. Viele Jahre stand er dem Rhöner Charme als Vorstandsvorsitzender vor; 2019 zog er sich aus der aktiven Vorstandsarbeit zurück und legte den Staffelstab in „jüngere Hände“. Dieter Kehl gilt als Begründer des Rhöner Charme. Ihm folgte als neuer Vorstandsvorsitzender Andreas Rau vom Fuldaer Haus – Maulkuppe in Poppenhausen (Wasserkuppe).

„30 Jahre ist eine bemerkenswerte Zeitspanne; in dieser Zeit hat sich die Wirtegemeinschaft ‚Rhöner Charme‘ zu einer Institution entwickelt, die heute weit über die Grenzen der Rhön hinaus bekannt ist“, so der Vorstandsvorsitzende der Rhöner Charme Initiative, Andreas Rau, in seinen einleitenden Worten zur Begrüßung. „Maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen haben die Mitgliedsbetriebe. Die Rhöner Charmeure sind nicht nur Gastgeber, sondern auch Botschafter ihrer Heimat. Durch ihre herzliche Gastfreundschaft und ihre regionale wie saisonale Küche haben sie Gästen aus nah und fern viele schöne Stunden beschert, ihnen die Schönheit der Rhön und ihre Vielseitigkeit auf eine ganz eigene und besondere Art und Weise erlebbar gemacht. Doch hinter jedem erfolgreichen Gasthaus steht auch ein sehr engagiertes Team, das mit Leidenschaft und Hingabe arbeitet.“ In diesem Zusammenhang adressierte Andreas Rau stellvertretend für alle Gastronomen an die Mitarbeiter der jeweiligen Betriebe für deren „Einsatz, Kreativität und Professionalität“ ein herzliches Dankeschön.

Mit Innovation und Zusammenhalt zum Erfolg

Auch wenn nach Rau die vergangenen drei Jahrzehnte gewiss nicht immer einfach gewesen seien, so seien sie doch geprägt gewesen von „Zusammenhalt, Innovationen und dem festen Glauben an die Stärke der Gemeinschaft“. „Mögen diese Attribute auch in den nächsten 30 Jahren die Werte des Rhöner Charmes begleiten und diese zu weiteren Höhepunkten verleiten“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Wirtevereinigung Rhöner Charme am Donnerstagabend anlässlich des Galaabends vor dem Hintergrund des 30-jährigen Bestehens des Rhöner Charme vor etwa 200 geladenen Gästen in Hilders. Ein besonderer Dank sprach Andreas Rau dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden des Rhöner Charmes Dieter Kehl und mit ihm Stefan Hohmann (Landhotel-Gasthof Hohmann, Hilders) sowie dem mittlerweile verstorbenen Wegbegleiter Alexander Leubecher (Hotel-Restaurant Sonne, Gersfeld) aus. Zu einem solchen Jubiläum könne man nach Rau nicht ohne die Unterstützung eines Landkreises und den vielzähligen Sponsoren gelangen, ihnen galt ein weiterer Dank. Abschließend galt sein Dank den aktuell 44 Mitgliedern, die er zum 30-jährigen Jubiläum der Wirtevereinigung beglückwünschte. Dieter Kehl dankte seinem Nachfolger für dessen Bereitschaft, als Vorstandsvorsitzender des Rhöner Charme 2019 Verantwortung übernommen zu haben. So habe Rau den Rhöner Charme „mit vielen guten Ideen und großem Elan“ weiter nach vorne gebracht. Zur Erklärung der „Urigen“ im Rhöner Charme verdeutlichte Kehl gestern Abend: „Die Urigen, das sind die Mitglieder der ersten Stunde wie Stefan Hohmann, meine Person und seinerzeit auch Alexander Leubecher. Wir haben uns vor etwa drei Jahren zusammengetan, um Geschichte zu bewahren. Wir arbeiten zwar noch in unseren Betrieben, haben aber die Unternehmensführung an unsere Kinder abgegeben. Das hat den Vorteil, dass wir nicht mehr ganz so in der Verantwortung stehen wie eben früher. Ohne unseren Nachwuchs, ‚die jungen Wilden‘ hätten wir diesen heutigen Abend nicht durchführen können. Ein herzliches Dankeschön geht daher an sie. Ich möchte aber heute Abend unsere ‚urigen Befürworter und Wegbereiter‘ nicht unerwähnt lassen. Daher freue ich mich, dass heute Abend der Landrat des Landkreises Fulda a.D. Fritz Kramer, Gerlinde Falkowski, Roland Frormann und Regina Rinke unter uns sind. Ein herzliches willkommen und Dankeschön geht an sie.“

Kramer: Jubiläen sind Tage der Erinnerung

Landrat a.D. Fritz Kramer war seinerzeit, als sich der Rhöner Charme formierte, amtierender Landrat des Landkreises Fulda. In seiner Laudatio ließ der ehemalige Kommunalpolitiker und Jurist die Gäste an dem Tag als Dieter Kehl ihn vor ungefähr 31 Jahren persönlich zuhause besuchte und ihn versuchte, für die Konzeption der Wirtevereinigung zu gewinnen, teilhaben. „Jubiläen sind Tage der Erinnerung. Ich sitze Frau Rinke gegenüber, die mir vorhin sagte: Der Herrgott hat uns gottseidank die Erinnerung geschenkt. Frau Rinke, Sie haben Recht; denn die Erinnerung weckt manches wieder auf, dass doch nicht vergessen ist. Und was ich nicht vergessen habe, war der Tag, an dem mich vor etwa 31 Jahren Herr Kehl zuhause besucht hat“, so Fritz Kramer, Landrat des Landkreises Fulda a.D. Dieser weiter: „Ich wusste nicht, was er wollte, aber als er bei mir war, hat er begonnen, mir sein Konzept vom Rhöner Charme vorzutragen und mich versucht, für dieses Konzept zu begeistern. Und das hat er geschafft.“ Weiter ging Kramer auf die seinerzeit politische Situation im Landkreis Fulda ein. Hierzu sagte er: „Als ich mich in den 70er Jahren im Landkreis Fulda als Landrat beworben hatte, haben mich gute Freunde gefragt, ob ich denn verrückt geworden sei und ob ich denn nicht wisse, dass Fulda an der Zonengrenze liegt und ob ich nicht wisse, dass die gesamte Rhön in ihrer Entwicklung völlig blockiert ist. Und ich bin trotzdem gekommen und habe erlebt, wie schwer es selbst in den Jahren der Wiedervereinigung gewesen ist, diese verdammten Vorurteile auszuräumen; aber es ist gelungen, und daran hat der Rhöner Charme maßgeblichen Anteil gehabt.“ Nach dem ehemaligen Landrat des Landkreises Fulda konnte die Wirtevereinigung nur erfolgreich werden, da die Mitgliedsbetriebe nicht auf den eigenen unternehmerischen Vorteil bedacht waren, sondern schon damals sehr für das Gemeinwohl eingestanden sind. „Und darauf dürfen Sie, meine Damen und Herren, die sie den Rhöner Charme gegründet und am Leben gehalten haben, verdammt stolz sein. Ich gratuliere Ihnen zu ihrem 30-jährigen Bestehen und den bisherigen Erfolgen und wünsche Ihnen alles Gute für die Zukunft“, sagte Fritz Kramer abschließend.

Bereicherung der Region

Ebenfalls unter den Gästen des Abends war der Bürgermeister der Marktgemeinde Hilders, Ronny Günkel (parteilos), der ein kurzes Grußwort sprach. An die Mitglieder des Rhöner Charmes adressiert, sagte er: „Ich denke, Sie haben sich vor mehr als 30 Jahren zum Ziel gesetzt, unsere schöne Region vor allem auch in kulinarischer Hinsicht nach vorne zu bringen und über die Kreisgrenzen hinaus bekannt zu machen. Heute, nach 30 Jahren da sind wir uns denke ich alle darüber einig, dass Ihnen das gelungen ist. Dem Rhöner Charme ging es immer auch darum, die sogenannten inneren Werte und die Familientradition weiterzugeben. In Ihrem über 30-jährigen Wirken wurde Rhöner Leben sichtbar und kulinarisch erfahrbar. Man denke nur mal an das alte Sprichwort: Liebe geht durch den Magen. Das kann man bei Ihnen tagtäglich erfahren. Sie lieben das, was Sie tun, wahrhaftig.“ Abschließend seines Grußwortes dankte der Hilderser Bürgermeister im Namen aller Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Region für die Initiative, die Weitsicht und dafür, die Region Fulda zu bereichern. Auch der amtierende Landrat des Landkreises Fulda, Bernd Woide (CDU), ließ es sich am Donnerstagabend nicht nehmen, nach seiner beruflichen Stippvisite im über 120 Kilometer entfernten Frankfurt am Main am Abend noch einmal den Weg nach Hilders zu finden, um den Rhön Charme seine persönlichen Glückwünsche und die Grüße des Landkreises Fulda zu überbringen. „Eine völlig andere Welt“ offenbare sich einem, wenn man aus der Region Rhein-Main nach Fulda komme. Vor dem Hintergrund des heutigen Trends in der Kulinarik Regionalität, Saisonalität und Bio habe der Rhöner Charme schon damals vor über 30 Jahren einen Pfad eingeschlagen, der heute maßgeblich ist. Für die nächsten 30 Jahre wünschte er dem Rhöner Charme alles Gute sowie Gottes reichen Segen. +++ ja