Zweiter Eltern-Kind-Workshop Digitalisierung im offenen Labor Fulda

Workshop vermittelte die Grundlagen der Automatisierung und Internetanbindung mittels Microcontrollern

Foto: oLaF

Da zu einem ordentlichen Hackerprojekt heute immer auch eine Computersteuerung gehört, und das offene Labor Fulda (oLaF) als schulübergreifende AG in Form eines Hackerspace genau für solche Projekte einen Rahmen bietet, darf die entsprechende Grundausbildung in diesem Bereich natürlich nicht zu kurz kommen. Deshalb trafen sich am Samstag schon zum zweiten Mal interessierte Kinder, Jugendliche und Eltern zu einem „Eltern-Kind-Workshop Digitalisierung – loT – Arduino“ unter der Leitung von Prof. Dr. Jörn Schlingensiepen im MINTmachClub der Freiher-vom-Stein-Schule Fulda.

Das Ziel der Veranstaltung war es gewesen, die Teilnehmer in die Lage zu versetzen, in eigenen oLaF-Projekten Aktoren und Sensoren einzusetzen, um diese mittels geeigneter Microcontroller zu steuern. Dass dies in der Vergangenheit schon funktionierte, zeigen der automatische Türöffner, die Fernsteuerung für die Jalousie und den 3D-Drucker, die Wetterstation auf der Sternwarte sowie eine Vielzahl kleinerer Fahrzeuge und Maschinen, die in alle Himmelsrichtungen blinken und sich per Handy-App steuern lassen. Beispiele wie diese sind im Rahmen von oLaF-Projekten entstanden, nach den Verantwortlichen zeigen sie, „dass unsere Jugendlichen Digitalisierung verstehen und gestalten wollen.“ Nach der Begrüßung durch Laborleiter Clemens Groß startete jedes Team mit einem Experimentierset voller elektronischer Bauteile, Microcontrollern und Steckerverbindern. Nach der obligatorischen Einführung zu den Fragen „Was ist überhaupt ein Microcontroller?“ und „Wie schließt man den überhaupt an?“ ging es direkt zum praktischen Teil über, so dass es rasch überall blinkte und erste Erfolge zu zufriedenen Gesichtern führten.

Nach dem Aufbauen der ersten, kleinen Schaltungen folgte die notwendige Einführung in die Programmierung im Allgemeinen und Besonderen für den verwendeten Microcontroller auf Basis eines ESP8266. Nachdem diese Hürde gemeistert war, folgten komplexere Schaltungen, deren Programmierung immer anspruchsvoller wurde…Hiermit vermittelte der Workshop die Grundlagen der Automatisierung und Internetanbindung mittels Microcontrollern, so dass diese für zukünftige Projekte oder auch zuhause eingesetzt werden können. Die einfache Einbindung der Geräte in das Internet inspirierte einige Teilnehmer schon während des Workshops und in der obligatorischen Pizzapause zu neuen Ideen, so dass man gespannt sein darf, welche interessanten Apparate in naher Zukunft über das Internet ferngesteuert durch das eine oder andere Wohnzimmer pesen oder stumm in Haus und Garten vor sich hin werkeln.

Das offene Labor Fulda steht allen Schülerinnen und Schülern offen und lädt ein, auch einfach mal zu den regulären Öffnungszeiten – in diesem Schuljahr Dienstag bis Donnerstag von 14:00- bis 15:30 Uhr – oder Veranstaltungen (einzusehen unter http://olaf.one) vorbeizukommen. Im Bereich der Elektrotechnik stößt das offene Labor im Moment an seine Grenzen und plant deshalb die Einrichtung eines ordentlichen Elektronikarbeitsplatzes sowie eigene Experimentier- und Projektkästen zu beschaffen. Hierzu nimmt der gemeinnützige Förderverein des oLaF, oLaFF, mit dem Projekt „Schule hacken – Digitalisierung mitgestalten“ an der Aktion „Mein Versorger – mein Verein“ der RhönEnergie Fulda (https://voting.re-fd.de/voting/mein-versorger-mein-verein-2019/schule-hacken-digitalisierung-mitgestalten) teil. Vom 04.- bis 26. März 2019 kann jeder täglich voten. Der Förderverein freut sich über jede Unterstützung!

Über das oLaF

Das oLaF ist eine schulübergreifende Arbeitsgemeinschaft (AG) in Form eines Makers Spaces, und zusammen mit der Hochschule (HS) Fulda und der Kinderakademie Fulda (KAF) Teil des MINTmachClubs. Im oLaF können eigene Projektideen verwirklich und eigenständig gebaut, geforscht sowie entwickelt werden. In ihm werden die „klassischen“ Fächergrenzen aufgehoben, sodass Kinder und Jugendliche an selbst gewählten, fächerübergreifenden Problemlösungen arbeiten und so ihr kreatives Potenzial im MINT-Bereich – d. h. in der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – entfalten können und an eine wissenschaftspropädeutische, selbstständige Projektarbeitsweise herangeführt werden. Zum Start im oLaF werden meist in Kleingruppen Unterrichtsprojekte durchgeführt, dokumentiert und evaluiert. Beispiele sind hier der Bau von Solar- oder Mausefallenautos. Die Fortgeschrittenen können dann eigene, anspruchsvollere Projekte angehen und mit der bereitstehenden Werkstattausrüstung umsetzen. Hier wurden schon ein Stratosphärenballon gestartet, Solarfahrzeuge sowie ein funktionierender Hochofen gebaut. Daneben nehmen die Schüler auch regelmäßig an der FIRST LEGO League, einem jährlich mit neuer Aufgabenstellung, neu ausgeschriebenen Roboterbauwettbewerb teil.

Gegründet im Jahr 2008, ist das oLaF heute eine etablierte Institution. Als schulübergreifende Einrichtung steht es allen Schülerinnen und Schülern aus der Stadt und dem Landkreis Fulda offen.
Durch die Bereitstellung einer offenen Lernumgebung werden junge Menschen motiviert, sich mit technischen und naturwissenschaftlichen Fragestellungen zu beschäftigen und so die Grundlage für lebenslanges Lernen gelegt. An drei Tagen in der Woche sind die Räumlichkeiten in der Freiherr-vom-Stein-Schule nachmittags geöffnet. Diese werden von rund 80 Schülerinnen und Schülern regelmäßig besucht, die dort an verschiedenen, selbst definierten Projekten arbeiten. Betreut werden sie dabei von Laborleiter Clemens Groß, und mittlerweile auch von ehemaligen oLaF-Schülern sowie Freiwilligen. Im Jahr 2018 wurde, um die nachhaltige Entwicklung des oLaF zu unterstützen, ein gemeinnütziger Förderverein gegründet. +++ pm/ja