Spannende Fragestellungen – komplexe Materie

Angehende Caritas-Seelsorge-Begleiterinnen und -Begleiter setzten ihre Ausbildung fort

Unser Foto entstand während des Seminars in einem der Tagungsräume des Caritas-eigenen bunt.Werks (Werkstatt Carisma). Foto: C. Scharf

Seit drei Jahren lassen sich Mitarbeitende der Caritas aus ganz verschiedenen Einrichtungen und Arbeitsfeldern zu Seelsorge-Begleiterinnen und -Begleitern ausbilden; Ende 2024 geht diese berufsbegleitende Ausbildung für sie zu Ende.

Ziel des Caritasverbandes ist es, mit der Schulung seiner Mitarbeitenden entsprechend der Verpflichtung durch die kirchliche Grundordnung einen weiteren Schritt dahingehend zu machen, die verschiedenen Caritas-Einrichtungen auch als Orte der Seelsorge zu gestalten. Dafür soll in jedem Team aus hauptamtlichen Mitarbeitenden stets eine koordinierende Fachkraft für Seelsorgefragen mit dabei sein. Die entsprechenden Personen sind sodann Ansprechpartner gleichermaßen für die übrigen Mitarbeitenden, für die Ehrenamtlichen und für die Betreuten, wenn es um seelsorgliche Fragen oder um Aspekte der Betreuungsarbeit geht. Gleichzeitig sollen die Seelsorge-Begleiter auch das seelsorgliche Angebot in den Einrichtungen konzipieren, gestalten und koordinieren. Ein besonderes Feld ist dabei natürlich der Aspekt ethischer Fragestellungen: Wie gehe ich beispielsweise in einem Altenpflegeheim mit Sorgen und Nöten von Senioren und ihren Angehörigen im Zusammenhang mit dem durch Gebrechlichkeit eingeschränkten Leben um? Wie beziehe ich Position zu Aspekten des für die hochbetagten Menschen absehbaren Lebensendes, wie gehe ich um mit dem womöglich mir gegenüber geäußerten Wunsch nach assistiertem Suizid?

In einer vom Seelsorge-Beauftragten der Caritas, Diakon Franz Meyer, vorbereiteten Ausbildungseinheit über ethische Fragestellungen setzten sich die Seelsorge-Begleiterinnen und -Begleiter der Caritas mit diesen und weiteren Fragestellungen auseinander. Referent war Prof. Dr. Rupert Scheule von der Universität Regensburg. Ihm ging es darum, den Teilnehmenden an der Ausbildungseinheit ethisches Richtwerkzeug an die Hand zu geben: Welche Prinzipien helfen, moralische Konflikte besser zu verstehen? Nahe am Selbstverständnis der Caritas schlug er Freiheit, Würde, Solidarität und Gerechtigkeit als Prinzipien zur moralischen Orientierung für Sorge-Einrichtungen vor. Wichtig sei es, so Prof. Scheule, dass man als Seelsorge-Begleiter nicht nur selbst Entscheidungen fälle, sondern auch andere in der Entscheidungsfindung begleiten könne. Alle Teilnehmenden der Seelsorge-Begleiter-Ausbildung schlossen die Ausbildungseinheit erfolgreich mit einem Zertifikat ab. +++ pm