Jobbörse für Geflüchtete in Burghaun

Über 70 Personen informieren sich über Beschäftigungsmöglichkeiten

Vergangene Woche veranstaltete die Marktgemeinde Burghaun in Zusammenarbeit mit dem kommunalen Jobcenter des Landkreises Fulda eine Stellenbörse für Geflüchtete in der Burghauner HauneHalle. In der Marktgemeinde haben etwa 150 Frauen, Männer und Kinder aus der Ukraine eine neue Heimat gefunden. Dazu unterhält die Gemeinde ein Dutzend Liegenschaften, die Platz für bis zu 100 Geflüchtete bieten. „Diese kleingliedrige Unterbringung bietet viele Vorteile in der Betreuung und Integration“, erklärt Bürgermeister Dieter Hornung, auf dessen Initiative die Veranstaltung zurückgeht.

„Ein wichtiger Baustein zur Integration ist für mich die Aufnahme einer Beschäftigung, insbesondere um selbstbestimmt und unabhängig von Sozialleistungen sein Leben gestalten zu können, aber auch, um die Akzeptanz in der restlichen Bevölkerung hochzuhalten. Die Unterstützung der Burghaunerinnen und Burghauner ist seit dem ersten Tag hoch. Wir haben Wohnraum, Möbel, Hausrat und sehr viel Unterstützung bekommen und konnten somit auf die Beschaffung von Containern zur Unterbringung verzichten, auch weil die Bürgerinnen und Bürger gemerkt haben, dass wir uns als Kommune intensiv um die Integration bemühen“, ergänzt der Rathauschef. In Vorbereitung der Veranstaltung wurden zunächst offenen Stellen bei den Burghauner Gewerbetreibenden abgefragt. Um die Bewerber möglichst passgenau zu vermitteln, haben diese im Vorfeld Fragebögen zu Ausbildung und Berufserfahrung in Zusammenarbeit mit den Burghauner Flüchtlingsbetreuern ausgefüllt, sodass an diesem Abend direkt Beschäftigungsmöglichkeiten aufgezeigt werden konnten.

Thomas Bill und Janine Briol vom Kommunalen Jobcenter des Landkreises Fulda unterstützten die Veranstaltung. „Insbesondere bei den Sprachkursen herrscht eine hohe Nachfrage, da viele Arbeitgeber aus Arbeitssicherheitsgründen erst Personal mit einem gewissen Sprachniveau einstellen können“, erläuterte Thomas Bill, „hier übersteigt aktuell noch die Nachfrage das Angebot, aber es zeigt auch, dass die Menschen sich integrieren und die Sprache lernen wollen.“ „Die Veranstaltung hat alle unsere Erwartungen übertroffen“, ergänzt Janine Briol, „von der Ausbildungsplatzsuche über die ganz normale Stellenbewerbung bis hin zum Rentner, der sich noch irgendwie einbringen möchte, war heute Abend alles dabei“, freute sie sich nach dem Ende des Stellenmarktes.

Aus dem Vorzimmer des Bürgermeisters zeigten Melanie Faust und Verena Klüber die Möglichkeiten zum Engagement in den Burghauner Vereinen auf. „Wir haben bereits einige ukrainische Kinder in der Jugendfeuerwehr oder auch in Sportvereinen aktiv, was bei der Sprachentwicklung enorm weiterhilft“, freut sich Melanie Faust. Auch Verena Klüber ist sich sicher, dass hier für fast jeden Wunsch der passende Verein in Burghaun dabei ist: „Ob Angeln, im Chor singen, Schach spielen oder den Segelflugschein machen, all das und vieles mehr bieten unsere Vereine, wobei wir als Gemeinde natürlich auch intensiv auf die Feuerwehr hinweisen.“

Bürgermeister Dieter Hornung überreichte bei der Veranstaltung einen Burghauner Babybody an das erste in Burghaun geborene Baby mit ukrainischen Wurzeln. Die Mutter des kleinen Mädchens war sichtlich überrascht und freute sich sehr über das Geschenk. „Die Teilnahme an der Veranstaltung war für alle freiwillig, umso mehr freut es uns, dass über 70 Personen anwesend waren und sich informiert haben“, zeigt sich Dieter Hornung mit der Veranstaltung zufrieden. +++ pm/ja