Spahn: Arztpraxen „spätestens Mitte April“ regulär im Impfbetrieb

Astrazeneca setzt sich als meistgenutzter Corona-Impfstoff durch

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)

Bis die niedergelassenen Ärzte in Deutschland in breiter Masse gegen Corona impfen, könnte es nach aktueller Prognose des Bundesgesundheitsministeriums noch über einen Monat dauern. „Spätestens Mitte April“ sollten die Arztpraxen regulär im Impfbetrieb sein, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag in der Bundespressekonferenz. Ursprünglich war Ende März als Termin angedeutet worden. Es gebe derzeit noch nicht genügend Impfstoff, um jetzt schon sowohl die Impfzentren als auch die Arztpraxen zu beliefern, sagte Spahn. Wenn es dann soweit sei dürfe aber „anders als manche glauben“ noch nicht sofort auf die Priorisierung verzichtet werden. RKI-Chef Lothar Wieler warnte in derselben Pressekonferenz, Deutschland stehe gerade am Anfang einer dritten Welle. Er mahnte zum Einhalten der Corona-Regeln. Man befinde sich „im letzten Drittel“ der Pandemie. Dies sei „wie bei einem Marathon“ der anstrengendste Teil.

Astrazeneca setzt sich als meistgenutzter Corona-Impfstoff durch

Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca setzt sich als am häufigsten in Deutschland verimpftes Präparat durch. Laut Daten des Bundesgesundheitsministeriums vom Freitag wurde „Astra“ am Vortag bei 53 Prozent aller Erstimpfungen genutzt, der Anteil von Biontech lag bei 43 Prozent. Auch an vier der fünf vorhergehenden Tage wurde Astrazeneca häufiger das erste Mal gespritzt als Biontech. Der Anteil von Moderna bleibt mit vier Prozent unverändert gering. Unterdessen wurden am Donnerstag auch erstmals Zweitimpfungen mit Astrazeneca durchgeführt. Bei Biontech wird mittlerweile nicht mehr für jeden Impfling eine zweite Dosis zurückgehalten, nachdem es an den hohen Lagerbeständen immer mehr Kritik gegeben hatte. 1,75 Millionen Menschen warten derzeit auf ihre Zweitimpfung mit Biontech, es werden aber bundesweit nur 1,67 Millionen Biontech-Dosen gelagert. Die Zahl der Erstimpfungen mit allen zugelassenen Wirkstoffen überstieg erstmals die Zahl von 200.000, und zw ar schon am Mittwoch, wie erst jetzt bekannt wurde. Wegen Meldeverzug werden die Tageswerte permanent auch nachträglich hochkorrigiert. Insgesamt stieg die bekannte Zahl an Impflingen binnen 24 Stunden um 221.895 an. Die bundesweite Impfquote (ohne Zweitimpfungen) liegt damit nun bei 7,22 Prozent der Bevölkerung, entsprechend 5,98 Millionen Menschen. In den letzten sieben Tagen wurden auf Basis dieser Daten täglich durchschnittlich 177.000 Menschen erstmalig gegen das Coronavirus geimpft.

Wahlhelfer jetzt in Prioritätsgruppe 3 für Corona-Impfungen

Wahlhelfer rücken in der Impfreihenfolge nach vorn. Laut der am 10. März im Bundesanzeiger verkündeten neuen Version der Coronavirus-Impfverordnung sind Wahlhelfer in Prioritätsgruppe 3. „Ich begrüße die Regelung sehr“, sagte Bundeswahlleiter Georg Thiel am Freitag. Der Schutz von Wahlhelfern sei „von großer Wichtigkeit“. Einen großen Unterschied wird das für die meisten anstehenden Wahlen aber vermutlich nicht machen. In Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg laufen die Impfungen für Prioritätsgruppe 2 erst langsam an, und zur Bundestagswahl und mehreren Landtagswahlen am 26. September sollen alle Bundesbürger schon ein „Impfangebot“ bekommen. Allenfalls zur für 6. Juni in Sachsen-Anhalt geplanten Landtagswahl könnten Wahlhelfer tatsächlich einen Vorteil haben. +++

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