Solidarische Landwirtschaft in Osthessen

Auch in Krisenzeiten mit guten Lebensmitteln versorgt

Foto: Solawi-Osthessen

Gerade die jetzige Situation macht die Probleme des globalen Lebensmittelhandels mit langen, fragilen Lieferwegen deutlich. Wichtig werden in Zukunft regionale Vernetzungen, und der Aufbau regionaler Strukturen von Lebensmittelproduktion und -vertrieb sein. Sie ermöglichen eine verlässliche, ressourcenschonende und zugleich gesunde Versorgung mit Lebensmitteln. Sie machen eine Gesellschaft widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse und können die Menschen auch in Krisenzeiten ausreichend mit guten Lebensmitteln versorgen. Dieser Auffassung ist der Verein „Solidarische Landwirtschaft Osthessen“.

Als ein Teil einer solchen regionalen Struktur sehen sich die Mitglieder der solidarischen Landwirtschaft – kurz: SoLaWi. Seit Mai 2019 beliefert die Solawi-Osthessen ihre jetzt circa. 70 Mitglieder – unabhängig vom Weltmarkt – wöchentlich mit frischem regionalen und saisonalen Gemüse und Bioeiern vom Biohof Benkner aus Neuhof. Trotz widriger Umstände, wie Trockenheit und daraus resultierendem Schädlingsbefall, ist es dem Biohof Benkner in der vergangenen Anbausaison gelungen, die „Anteilseigner“ der SoLaWi an den Abholstellen in Fulda, Neuhof und Schlüchtern wöchentlich ausreichend und abwechslungsreich mit Obst und Gemüse zu versorgen. Wichtig war dafür auch die freiwillige Mithilfe der Mitglieder auf dem Acker und bei der Verteilung. Die Idee hinter einer solidarischen Landwirtschaft ist einfach erklärt: Ein landwirtschaftlicher Betrieb (manchmal sind es auch mehrere Höfe) versorgt eine Gemeinschaft privater Haushalte in der Region mit ökologisch und nachhaltig produzierten Lebensmitteln. Im Gegenzug verpflichtet sich die Gemeinschaft, die ganze landwirtschaftliche Produktion des Betriebs zu finanzieren, einschließlich der Betriebsmittel, Löhne, Pacht und Maschinen.

Auf diese Weise teilen sich alle Beteiligten nicht nur die Ernte und die Kosten, sondern auch die Verantwortung und das Risiko der Produktion. Dadurch verlieren die Lebensmittel ihren Preis und bekommen ihren Wert zurück. Die Idee der solidarischen Landwirtschaft verbreitet sich rasant, zurzeit gibt es in Deutschland über 280 Betriebe, die nach dieser Idee erfolgreich arbeiten.

Weitere Informationen über das Netzwerk unter: http://www.solidarische-landwirtschaft.org/. Die Vorbereitungen für die Anbausaison 2020 – 2021 sind in vollem Gange, Interessenten können sich ab sofort einen Ernteanteil sichern. Ein ganzer Anteil (80,00 € / Monat) versorgt jede Woche eine Kleinfamilie (zwei Erwachsene und ein Kind) für ein Jahr mit frischem, regionalem Gemüse. Es besteht auch die Möglichkeit, einen halben Ernteanteil (40,00 € / Monat) zu ordern. Wer sich für einen Anteil interessiert, kann sich unter der E-Mail-Adresse solawi-osthessen@web.de einen Anteil sichern. Weitere Infos über die Initiative findet man unter https://solawiosthessen.jimdofree.com/. +++ pm

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