Söder sieht „Gefahr einer beginnenden Wechselstimmung“

CDU-Empfehlung für Unions-Kanzlerkandidatur am Montag

CSU-Chef Markus Söder sieht die Union vor der Entscheidung über einen Kanzlerkandidaten in einer ernsten Situation. „Es besteht die Gefahr einer beginnenden Wechselstimmung“, sagte er im „Bericht aus Berlin“ des ARD-Hauptstadtstudios. „Es besteht die Gefahr, dass nach 16 erfolgreichen Jahren ein Gefühl aufkommt, vielleicht probieren wir es ohne die Union.“ Deswegen müsse man ein „modernes Programm“ aufstellen. „Das moderne Programm muss aber auch den Geist der Zeit atmen. Es muss Wirtschaft und Klimaschutz zum Beispiel verbinden und die Personen, die das dann repräsentieren, die müssen zu dem Ganzen passen“, fügte er hinzu.

Am Sonntagnachmittag hatten sowohl Söder als auch der CDU-Vorsitzende Armin Laschet ihre Bereitschaft erklärt, die Kanzlerkandidatur zu übernehmen. Auf einen genauen Zeitpunkt für die Entscheidung in dieser Frage wollte sich Söder aber weiterhin nicht festlegen. „Wir warten jetzt einfach mal die nächsten Tage ab“, sagte er. „Es gi  bt verschiedene Diskussionsebenen in den zuständigen Gremien und es gibt sicherlich auch viel Rückmeldung aus Bevölkerung und Partei.“ Daraus ergebe sich der Prozess. Dieser könne am Ende zu einem „guten Ergebnis“ führen. Am Montag sind Beratungen der Parteigremien von CDU und CSU geplant, bei denen eine Richtungsentscheidung fallen könnte. In den Umfragen hat Söder aktuell die deutlich bessere Ausgangsposition als Laschet.

CDU-Empfehlung für Unions-Kanzlerkandidatur am Montag

Armin Laschet, CDU-Chef und Kandidat im Ringen um die Kanzlerkandidatur der Union, rechnet morgen mit einer Empfehlung des CDU-Präsidiums für einen Kandidaten. „Der morgige Tag ist ein guter Tag“, sagte er dem ARD-Hauptstadtbüro. Laschet habe viele Stunden mit Söder gesprochen, die Entscheidung würde zusammen gefällt, „und das wird heute vorbereitet und geht morgen weiter.“ Das gerade neu gewählte Führungsgremium, in dem die Landesvorsitzenden, das Präsidium, die Stellvertreter, der Fraktionsvorsitzende und der Bundestagspräsident sitzen, „die tagen morgen, und die Partei wird dann eine Empfehlung aussprechen“, sagte Laschet. +++