RKI meldet 24.740 Neuinfektionen – Rekordhoch bei Todesfällen

Vor Weihnachten große Nachfrage nach Corona-Tests

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Mittwochmorgen 24.740 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 10,8 Prozent weniger als am Mittwochmorgen vor einer Woche, als durch das RKI 27.728 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet worden waren. Dabei ist allerdings zu beachten, dass in der vergangenen Woche Daten aus Sachsen nachgemeldet worden waren. Außerdem meldete das RKI nun 962 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Das ist ein neuer negativer Rekordwert. Die Zahl der aktiven Fälle mit Nachweis stieg leicht auf 366.900. Auf den Intensivstationen wurden unterdessen am frühen Mittwochmorgen 5.203 Covid-19-Patienten intensiv behandelt. Am Vortag waren es zur gleichen Zeit noch 43 weniger.

Vor Weihnachten große Nachfrage nach Corona-Tests

Vor dem Familienbesuch an Weihnachten schnell noch einen Coronatest machen – diese Idee haben derzeit sehr viele Menschen. „Die Nachfrage ist sehr groß“, sagte Nicole Modl, Geschäftsführerin von Modl Medical, dem Nachrichtenportal „Watson“. Sie betreibt unter anderem das Schnelltestzentrum im KitKat-Club in Berlin, weitere Center in Nordrhein-Westfalen und Norddeutschland sind geplant. „Berlin ist als Testcenter sehr gefragt“, sagte Modl. Die Kapazitäten dort seien bereits erhöht worden, „personelle Ressourcen sind ausreichend vorhanden“. Bis zu 750 Personen werden pro Tag getestet. Auch Centogene, die Schnelltestzentren an Flughäfen, zum Beispiel in Berlin, Hamburg und Frankfurt betreiben, erlebt „erhöhte Nachfrage an Covid-19-Tests“. Das bestätigt Volkmar Weckesser, Vorstandsmitglied und Executive Representative für Covid-19 bei Centogene, gegenüber Watson. Die Wartezeiten belaufen sich auf teilweise über zwei Stunden, beispielsweise am Frankfurter Flughafen. Über den Nutzen von Corona-Schnelltests kurz vor Heiligabend sagt der Epidemiologe Timo Ulrichs von der Akkon-Hochschule gegenüber Watson: „Testergebnisse geben immer nur eine Momentaufnahme wieder, wenn sie nicht von Kontaktsperren begleitet sind.“ Ein Test ersetzt also keine weiteren Vorsichtsmaßnahmen: „Viel wichtiger wäre eine ausreichende Vor-Quarantäne.“

Sachsens Gesundheitsministerin wegen Corona-Skeptikern frustriert

Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) beklagt, dass es in ihrem Bundesland in der Coronakrise zu viele Menschen gebe, „die immer noch nichts begriffen“ hätten. „Manchmal bin ich verzweifelt“, sagte Köpping der Wochenzeitung „Die Zeit“. Sie sage den Leuten: „Mensch, wir haben hier im Osten doch einen Gemeinschaftssinn gelernt. Der muss wieder her. Nur nicht in der Form, dass man sich mit seinem Nachbarn trifft und heimlich in der Garage zusammen Bier trinkt.“ Köpping macht auch die AfD für die Verweigerungshaltung einiger Bürger verantwortlich. „Ich sehe, dass die AfD eine politische Stimmung schürt. Bis heute erklären deren Abgeordnete im Landtag, dass das Masketragen Quatsch und Corona eine Grippe sei.“ Wenn zudem Postwurfsendungen verteilt würden, in denen stehe, dass die Regierung alle betrüge, „dann kann das nicht ohne Folgen bleiben“, so Köpping. Die SPD-Politikerin macht auch die DDR-Vergangenheit für einige Verhaltensweisen in de r Pandemie verantwortlich. „Viele Ostdeutsche sind extrem sensibel, wenn es um staatliche Eingriffe geht.“ Wenn man über Ausgangssperren spreche, fühlten diese sofort wieder eine Art DDR-Bedrohung hochziehen. Überdies gebe es im Osten auch eine gewisse Schlupfloch-Mentalität. „Wir sind es von früher gewohnt, staatliche Gebote zu unterlaufen, wo es nur geht.“ Auf ganz Deutschland bezogen beklagt Köpping zu wenig Konsequenz bei der Durchsetzung der Corona-Regeln. „Das Vollzugsdefizit ist ein Problem. Wir können beschließen, was wir wollen – wir müssen das auch kontrollieren. Vielleicht waren wir da in Deutschland an der falschen Stelle zu liberal“, so die Ministerin. +++