Rhiel: „Höcke legt die Hand an unsere Wertordnung“

Vorsitzender von „antonius : gemeinsam Mensch“ verurteilt den „verräterischen“ Angriff

Alois Rhiel

Der Vorsitzende des Stiftungsrates der Fuldaer Bürgerstiftung „antonius : gemeinsam Mensch“, frühere Hessische Wirtschaftsminister sowie ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Fulda, Dr. rer. pol. Alois Rhiel, hat die durch den Thüringer AfD-Vorsitzenden Björn Höcke erfolgte Diskreditierung und Diffamierung der Inklusion, in der alle, ob behindert oder nicht, am gemeinsamen Leben teilhaben können, scharf verurteilt und deutlich zurückgewiesen. Höcke hatte die Inklusion als – so wörtlich – „Ideologieprojekt“ herabgewürdigt und gefordert, dass das Bildungssystem davon – so wörtlich – „befreit“ werden müsse. Rhiel sagte in Fulda, wer mit einer solch verräterischen Sprache agiere, lege Hand an unsere Werteordnung und rufe zu ihrer Überwindung auf. Genau das habe Höcke getan. Es sei an der Zeit, dass vor allem Menschen mit einer werteorientierten Grundhaltung solchen Politikern wie Höcke, die Destruktion betrieben, Zwietracht säten und die Grundlagen der Menschlichkeit infrage stellten, deutlich die Stirn bieten, sagte Rhiel.

„Inklusion ist keine Ideologie, sondern gelebte Wirklichkeit“

Die antonius Bürgerstiftung für Menschen mit Behinderung in Fulda habe in ihrer 120-jährigen Geschichte, mit Ausnahme der Zeit ihrer brutalen Schließung durch die Nazis, die Menschlichkeit zum Mittelpunkt ihres Handelns gemacht und beweise heute, dass Inklusion keine Ideologie sei, sondern gelebte Wirklichkeit zum Wohle aller. Von dieser Idee vom Menschen und seiner Teilhabe am Leben haben nach Rhiels Worten alle Beteiligten nicht nur ökonomisch, sondern vor allem auch menschlich einen Vorteil. „Wir als Bürgerstiftung antonius : gemeinsam Mensch begleiten die Mitglieder unserer Gemeinschaft auf ihrem Lebensweg, helfen, ihre Fähigkeiten zu entdecken und zu entfalten, um schließlich eine private und berufliche Lebensperspektive zu realisieren“, sagte der Vorsitzende des Stiftungsrats. Das alles schaffe vielseitige Möglichkeiten für Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung, durch welche die Verantwortung füreinander wachse. So entstehe Teilhabe aller, ob behindert oder nicht.

„Politiker wie Höcke aus christlicher Überzeugung und Verfassungstreue nicht wählbar“

„Alle Menschen sind gleich, vor allem auch darin, dass sie voneinander verschieden sind“, erinnerte Rhiel. Das sei die Grundidee der Inklusion, wie sie bei antonius gelebt werde. Wer wie Höcke diese Zusammenhänge verstelle oder verdrehe, bringe Menschen gegeneinander in Stellung. Besonders als unmittelbar Betroffene eines solchen Angriffs, wie er von Höcke ausgehe, müsse man deutlich machen, welche Botschaften sich wirklich hinter den Begriffen des Thüringer AfD-Vorsitzenden verbergen und welche düsteren Absichten dieser offenbar verfolge: Nämlich bestimmte Bevölkerungsgruppen von den verfassungsgemäßen Werten von Freiheit und Gleichheit auszuschließen. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, heißt es jedoch in Artikel 1 des Grundgesetzes, zitierte Rhiel aus der Verfassung. All jenen, die sich aus christlicher Überzeugung und/oder als Verteidiger/in der demokratischen Verfassung diesen Werten verpflichtet fühlten, müsse klar sein, dass Politiker wie Höcke, welche die Grundlagen des an Werte gebundenen Zusammenlebens in unserem Land infrage stellten, nicht wählbar seien, sagte Rhiel. +++ pm

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