PSA-Chef kritisiert von EU geplante Kohlendioxid-Grenzwerte

Brutales Diktat des Europaparlaments

Auto in der Stadt

Der Vorstandsvorsitzende der französischen Opel-Muttergesellschaft PSA Peugeot Citroën, Carlos Tavares, hat die für das Jahr 2030 geplanten europäischen Grenzwerte für Kohlendioxid kritisiert und vor Konsequenzen für die Arbeitsplätze in der Autobranche gewarnt. „Die Reduktionsraten, die wir jetzt vor uns haben, sind ein brutales Diktat des Europaparlaments“, sagte Tavares der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Wegen der Vorgaben müssten nun alle Autohersteller schnell in Richtung Elektromobilität umschwenken. „Das wird sich auf die Staaten und die Gesellschaften auswirken, in denen wir tätig sind. Ich bin mir nicht sicher, ob das jedem klar ist“, so der PSA-Chef weiter. Das ganze Ökosystem aus Herstellern und Zulieferern werde davon betroffen sein. Die Autobranche wolle zwar ihren Teil zu den Klimazielen beitragen. „Die Menschen sollten aber nicht glauben, dass wir als Unternehmen zaubern können“, so Tavares. In Frankreich gebe es zum Beispiel große Spannungen zwischen Umweltschützern und der Industrie. „Die Bürger sollten sich jedoch bewusst sein, dass sie nicht am Sonntag für Umweltschutz stimmen können und sich am Montag dann wundern, dass sich das auf ihren Alltag oder ihren Arbeitsplatz auswirkt“, sagte der PSA-Chef der Zeitung. Ein weiteres Problem sei, dass Entscheidungen wie die Senkung der Grenzwerte oft von Politikern getroffen würden, die die Auswirkungen nicht überblicken. +++