OB Wingenfeld ehrte langjährige Mitglieder der Feuerwehren der Stadt Fulda

„Der Mensch bleibt entscheidender Faktor im Brandschutz“

Im festlichen Ambiente des Marmorsaals im Fuldaer Stadtschloss sind zahlreiche Angehörige der Feuerwehr Fulda für langjährigen ehrenamtlichen Dienst sowie besondere Leistungen ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung nahmen Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, der Leiter der Feuerwehr Fulda, Brandrat Thomas Helmer, der Brandschutz-Dezernent des Regierungspräsidiums Kassel, Branddirektor Thomas Finis, sowie der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Fulda, Lothar Mihm, vor.

Oberbürgermeister Wingenfeld lobte die zu ehrenden Feuerwehrfrauen und –männer als „echte Vorbilder“ in einer Zeit, in der langfristiges ehrenamtliches Engagement sowie dauerhafte Verlässlichkeit in der Gesellschaft immer seltener würden. Vor dem Hintergrund des Stadtjubiläums verwies der OB auf die lange Tradition des Brandschutzes in Fulda und warf ein paar Schlaglichter auf besondere Ereignisse in der Stadthistorie: So etwa auf das Jahr 1636, als während des 30-jährigen Kriegs ein Großfeuer in Fulda wütete: Auslöser waren drei betrunkene Soldaten, von denen einer offenbar im Übermut einen Schuss ins Dach des Wirtshauses „Zum Einhorn“ abfeuerte. Es entwickelte sich ein Großbrand in Richtung Dienstagsmarkt (heute Bonifatiusplatz), dem am Ende 15 Häuser zum Opfer fielen: Sie brannten bis auf die Grundmauern ab, insgesamt 50 Häuser wurden beschädigt. Das Feuer wütete eine Woche lang. Ähnlich aufsehenerregend war der Brand des nördlichen Domturms im Jahr 1905: 1905 – übrigens auch in einem Fuldaer Jubiläumsjahr. Aus Anlass des 1150. Todestages des Hl. Bonifatius gab es eine große Prozession mit Feuerwerk. Ein Feuerwerkskörper verirrte in den Nordturm und setzte ihn in Brand – offenbar hatte ein Funke die Dohlennester im Turm entzündet. Der hölzerne Turmhelm brannte komplett ab, Hosanna-Glocke und die Bonifatius-Glocke wurden zerstört. Die Fuldaer hatten viel Glück, dass nicht auch das Dach des Mittelschiffs des Domes und der andere Turm Feuer fingen. Mit Augenzwinkern erwähnte der OB in diesem Zusammenhang auch die Anekdote, dass die mitten in der Nacht zur Hilfe gerufene Frankfurter Feuerwehr, die über eine Dampfspritze verfügte, wegen Problemen mit der Bahn und bürokratischer Hindernisse nicht eingreifen konnte.

Mit Blick auf die Entwicklung in der jüngsten Zeit, führte der OB aus: „Die ständige Fortbildung und Schulung der Kräfte, die kontinuierliche selbstkritische Fehleranalyse nach Übungen und Einsätzen sowie die großen Anstrengungen und Fortschritte beim vorbeugenden Brandschutz haben dazu beigetragen, dass die Einsätze bei Großfeuern augenscheinlich seltener werden und die Folgen glimpflicher ausfallen als in früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten.“ Doch aller technischen Errungenschaften und Verbesserungen beim Brandschutz sei der Mensch und seine Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement im Bereich des Brandschutzes noch immer der entscheidende Faktor für die Sicherheit der Bevölkerung unserer Stadt, betonten der OB und Feuerwehrchef Thomas Helmer unisono. Auf neue Szenarien wie sich verschärfende Unwetterereignisse und die damit verbundenen Herausforderungen für die Feuerwehren und Rettungskräfte müsse man sich einstellen.

Für die würdige musikalische Umrahmung sorgte die Feuerwehrkapelle der Feuerwehr Fulda-Dietershan, aus deren Reihen auch einige Mitglieder eine gesonderte Ehrung der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände erhielten. +++

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