Neue Wärme-Erzeugungsanlage für die Bio-Erdgas-Produktion

Innovationssprung bei der Biothan

Die Bio-Erdgas-Anlage der RhönEnergie-Fulda-Gruppe in Kleinlüder gilt deutschlandweit als Leuchtturmprojekt. In hoch effizienten Prozessen werden hier organische Abfallprodukte zu wertvoller Energie veredelt. Jetzt geht die Biothan GmbH, eine Tochter der RhönEnergie Fulda, einen weiteren Schritt: Zur Bereitstellung der benötigten Prozesswärme wird eine neue Wärme-Erzeugungsanlage in Betrieb genommen, die das Abfallprodukt Schwachgas einsetzt. Das erhöht die Wirtschaftlichkeit der Anlage, hieß es auf einer Pressekonferenz.

[dropshadowbox align=“right“ effect=“raised“ width=“40%“ height=““ background_color=“#dce7eb“ border_width=“1″ border_color=“#020202″ outside_shadow=“false“ ]Über die Anlage: Die innovative Bio-Erdgas-Anlage bei Kleinlüder erzeugt aus biogenen Reststoffen zunächst Biogas, das dann an Ort und Stelle zu Bio-Erdgas veredelt und ins Erdgas-Netz eingespeist wird. In ihrer verfahrenstechnischen Tiefe und Breite ist diese Anlage in Deutschland einmalig und gilt als Leuchtturmprojekt, das in vorbildlicher Weise die Aspekte Abfallverwertung (Recycling) und Erzeugung regenerativer Energie kombiniert – und das ganz ohne nachwachsende Rohstoffe, sondern allein mit dem Einsatz von organischem Abfall. [/dropshadowbox]Biogas entsteht durch Fermentation des eingesetzten organischen Materials. Im Fall der Biothan handelt es sich dabei im Wesentlichen um Lebensmittelabfälle, die Inhalte der braunen Tonne sowie Gülle. Milliarden von Mikroben zersetzen das Material. Dabei entsteht Gas, das anschließend in einem aufwendigen Verfahren zu Bio-Erdgas veredelt wird. Die Mikroben brauchen ein Milieu von 37- bis 38 Grad Celsius. Die benötigte Wärme ist auf dem Finkenberg bislang mit einer Holzhackschnitzel-Anlage erzeugt worden. Das wertvolle eigene Produkt, Bio-Erdgas, ist nach Auffassung der Geschäftsführung für solche Zwecke zu schade.

Uwe Sauerwein, Geschäftsführer der Biothan GmbH, erläutert den jetzt beschrittenen neuen Weg: „Bei jeder Biogas-Produktion entsteht prozessbedingt Schwachgas, das üblicherweise wegen seines geringeren Heizwertes abgefackelt wird. Seit langem haben wir bei der Biothan einen Weg gesucht, dieses Schwachgas noch stärker zur Wärmeproduktion nutzen zu können – und jetzt ist es uns gelungen.“ Mit technischer Unterstützung der e-flox GmbH kann nun bei der Wärmeerzeugung in hohem Umfang Schwachgas eingesetzt werden – ein Spezialbrenner macht es möglich. „Dank dieser Innovation verwenden wir zukünftig einen Energieträger, den wir bislang nur bedingt nutzen konnten und brauchen nur noch in geringem Umfang Zusatzbrennstoffe“, erläutert Biothan-Betriebsleiter Christoph Bien.

Die Verlagerung auf den vor Ort ohnehin anfallenden Energieträger Schwachgas führt zu erheblichen jährlichen Einsparungen. „Ich bin stolz darauf, was unser Team und ihre externen Partner in Sachen Wärmeerzeugung erreicht haben“, betont Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Fulda. „Das Motto bestmögliche Verwertung wird in den Prozessstufen auf dem Finkenberg großgeschrieben – nun auch in der Wärmeerzeugung. Damit werden wir unserem Ruf als Leuchtturmprojekt einmal mehr gerecht. Und dass wir dabei gleichzeitig die Betriebskosten deutlich reduzieren, freut uns natürlich.“ Die ohne öffentliche Zuschüsse erbaute Biothan-Anlage schreibt seit 2017 schwarze Zahlen. Der Innovationssprung in der Wärmeerzeugung trägt nach Auffassung der Geschäftsführung dazu bei, die Wirtschaftlichkeit der Anlage weiter zu erhöhen. +++ pm