Hünfelder Museum Modern Art – Facettenreiches Werk von Blum

Kurator Charly Möller und Bürgermeister Tschesnok hoffen auf viele Besucher

Kurator Charly Möller erläuterte Bürgermeister Benjamin Tschesnok die Sonderausstellung zum 30-jährigen Bestehen des Museums Modern Art in Hünfeld, die den künstlerischen Werken von Jürgen Blum gewidmet ist. Foto: privat

Die Sonderausstellung zum künstlerischen Werk von Jürgen Blum, mit der das Hünfelder Museum Modern Art im März ins Jubiläumsjahr zum 30. Geburtstag des Museums starten wollte, hat erst in der vergangenen Woche erstmals die Pforten geöffnet. Bürgermeister Benjamin Tschesnok und der Kurator der Ausstellung, Charly Möller, freuten sich, dass schon am ersten Öffnungstag einige Kunstinteressierte den Weg nach Hünfeld gefunden hätten.

Das Museum ist gegenwärtig donnerstags von 15 bis 18 Uhr und freitags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr nach vorhergehender Anmeldung unter Telefon (06652) 180148 oder per E-Mail: museum-modern-art@huenfeld.de geöffnet. Bei einem Ortstermin mit dem Kurator zeigte sich Bürgermeister Tschesnok besonders beeindruckt von der künstlerischen Vielfalt des Werks von Jürgen Blum, der 2015 in Hünfeld gestorben ist. Die Hünfelder hätten Blum häufig nur mit den abstrakten Arbeiten in Form von Würfeln oder seinen Gemälden mit Motiven aus der Region in Erinnerung. Auch für ihn selbst sei es sehr spannend, durch diese Sonderausstellung auch ganz andere Facetten seines Werkes kennenlernen zu können. Dazu gehören beispielsweise Gemälde mit religiösen Motiven oder auch seine frühen Arbeiten, mit denen er die Zerstörung der Natur anprangerte. In diesen Arbeiten verbarg er Alltagsgegenstände, wie einen Besen oder eine Schaufel, hinter einer dicken Teerschicht.

Große überregionale Ausstrahlung hat Blums Wirken vor allem durch seine Kunstprojekte, die er zunächst in Kleinsassen, später in Fulda und ab 1990 in Hünfeld umsetzte in Zusammenarbeit mit anderen internationalen Künstlern. Schon in den 80er Jahren schuf er die Kunststraße Rhön mit großen Skulpturen von Hünfeld bis in die Hochrhön.

Vor dem Hessentag begann er mit seinem Großprojekt „Das Offene Buch“, bei dem er Hausfassaden in Hünfeld mit Werken der konkreten Poesie verschiedener internationaler Autoren gestaltete, die ihre Arbeiten für das Projekt autorisierten. Zu ihnen gehörten beispielsweise der Literat und Theaterautor sowie spätere tschechische Staatspräsident Vázlav Havel oder Eugen Gomringer, mit dem ihn bis zuletzt eine enge künstlerische Freundschaft verband. Die Ausstellung im Museum erlaubt auch einen Blick auf dieses „Offene Buch“ mit seinen 145 Werken in Hünfeld und gibt anhand einer großformatigen Fotowand einen Eindruck von Begegnungen mit anderen Künstlern, die mit Jürgen Blum eng verbunden waren. Wer sich auf den Besuch im Museum vorbereiten will, kann dies unter www.museum-modern-art.de tun. Auf dieser Website gibt es auch einen virtuellen Rundgang durch die Ausstellung. +++ pm