Herbst-Vollversammlung in Fulda gestartet

Dr. Bätzing: „Wir sind Kirche im Kontext der Katholischen Weltkirche und werden das auch bleiben!“

Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing

In Fulda sind heute 65 von 69 Bischöfe anlässlich ihrer Herbst-Vollversammlung zusammengekommen. Corona-bedingt finden die Beratungen in diesem Jahr anders statt. Wie der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, im heutigen Pressestatement hervorhob, haben sich die Bischöfe darauf verständigt, dass es wichtig sei, körperlich zusammenzukommen, um wichtige Fragen miteinander zu besprechen. Ein zentrales Thema nehmen Kirche und Corona ein.

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, sagte heute, dass die Wahrnehmung der Kirche vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie in der Gesellschaft recht unterschiedlich sei. So sei beispielsweise die Frage gestellt worden, wo die Kirche während der Pandemie gewesen sei. Es sei der Eindruck entstanden, dass die Kirche in der Zeit des Lockdowns nicht präsent gewesen sei, da bestimmte Gruppen – unter ihnen die Alten, die Pflegebedürftigen und auch die Sterbenden – nicht begleitet werden konnten. Die Bischöfe werden sich im Rahmen der Vollversammlung mit diesen Fragen auseinandersetzen und diese reflektieren. Gleichzeitig habe es aber auch eine hohe Präsenz der Kirche in dieser Zeit in allen Bereichen gegeben. Beispiele seien die Seelsorge, die unterschiedlichen Beratungsangebote oder auch die Caritas. Es seien Menschen unterwegs gewesen, die bereit gewesen sind, kirchliche Kindertagesstätten sowie kirchliche Schulen zu öffnen, damit ein möglichst geregeltes Leben für Familien möglich sein konnte, so Bischof Bätzing, der diesen Menschen heute dankte.

Weiter berichtete der Vorsitzende der Bischofskonferenz im Pressestatement von Echtzeitevaluationen, die in dieser Zeit an unterschiedlichen Standorten zu unterschiedlichen Fragen durchgeführt worden sind. Mit diesen wollen sich die Bischöfe in den nächsten beiden Tagen auseinandersetzen und eine Auswertung vornehmen. Die morgige Pressekonferenz wird die Themen Pastoral und gesellschaftspolitische Wirkungen von Corona und Weltkirche zum Gegenstand haben. „Als Katholische Kirche schauen wir natürlich immer über die Situation in unserem Land hinaus“, sagte heute Bischof Dr. Georg Bätzing.

Weiter sagte er, dass der synodale Weg gut voranschreite. Vor wenigen haben die Bischöfe die fünf Regionalkonferenzen zu den Arbeitsergebnissen dazu hinter sich gebracht, die bis dahin in zwei Synodalforen erarbeitet worden waren. Hier habe sich gezeigt, dass auch diese Art von Zusammenkommen unter Corona-Bedingungen wichtig war. „Wir schauen im synodalen Weg nach vorne und es geht nach vorne“, so Bischof Bätzing. Zu den Themen Konflikte und Perspektiven wird sich der morgen stattfindende Studienalltag im Rahmen der Vollversammlung beschäftigen. In diesem Kontext stellte der Vorsitzende der Bischofskonferenz heraus: „Wir brauchen das Gespräch unter uns, unter den Bischöfen, um miteinander zu klären, auf welcher Übereinstimmung können wir uns miteinander verabreden. Wo liegen Konfliktlinien auch im Blick auf die vier Themen des synodalen Weges und wie können wir – wenn es Konflikte gibt – damit konstruktiv so umgehen, dass wir beieinanderbleiben? Wir sind Kirche im Kontext der katholischen Weltkirche und werden das auch bleiben; Es gibt keine Tendenzen in irgendeiner Weise uns als Nationalkirche dort abzuspalten.“

Wie im vergangenen Jahr wird sich die Vollversammlung auch in diesem Jahr mit den Themen Missbrauch, Aufklärung und Aufarbeitung beschäftigen. Hierzu der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing: „Hier geht es darum, letzte Details zu klären, um den Betroffenenbeirat auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz zu installieren und mit Personen zu bestellen. Und es geht vor allem auch um die Frage der Anerkennung des Leides durch materielle Leistungen. Hier haben wir im Frühjahr in Mainz Eckpunkte entwickelt und versprochen, bis Ende des Jahres das System so zu verändern und aufzustellen, dass wir zu einem einheitlichen, von einem unabhängigen Gremium festgesetzten, zu einer maßgeblichen Anhebung der Leistungshöhe in vergleichbarer Weise zu einem solchen Vorgehen kommen, das für alle Betroffenen der katholischen Kirche in unserem Land auch zugänglich ist. Dieses Versprechen sehen alle von uns als eine große Verpflichtung und wir werden daran arbeiten, dass die Umsetzung des neuen, erneuerten Systems materieller Anerkennungsleistungen hier in Fulda beschlossen wird.“ +++ ja