Hanau-Würzburg/Fulda – Erster Erfolg des Dialogforums

Abschnitt Hanau – Gelnhausen - Es wird die von der Arbeitsgruppe favorisierte Variante weiterverfolgt

Neuhof. Das Dialogforum Hanau-Würzburg/Fulda hat am Freitagabend in Neuhof zum siebten Mal getagt. An dem Treffen nahmen rund 90 Vertreter insbesondere aus Politik, von Umwelt-, Fahrgast-, Wirtschafts- und Verkehrsverbänden sowie Bürgerinitiativen teil. Darunter einige Bürgerinitiativen, die sich erst vor kurzem gegründet haben. Entscheidendes konnte die Bahn insbesondere in Bezug auf den viergleisigen Ausbau der Strecke zwischen Hanau und Gelnhausen berichten. Hier ging es zuletzt um die Frage, ob der Nahverkehr auf den außen- oder den innenliegenden Gleisen geführt wird.

Die Teilnehmer des Dialogforums hatten sich aufgrund des einfacheren Zugangs zu den Gleisen für Reisende mehrfach dafür ausgesprochen, den Nahverkehr auf den Außengleisen zu führen. Weiterhin schlug das Dialogforum vor, die Geschwindigkeit auf der Strecke von 200 km/h auf 230 km/h anzuheben. Die DB hat diese Anregungen aufgegriffen und alle Betriebsvarianten unter Berücksichtigung der mit dem Dialogforum erarbeiteten Bewertungskriterien geprüft. Das Ergebnis: Die von der Arbeitsgruppe des Dialogforums favorisierte Variante mit außenliegendem Nahverkehr und mit einer Geschwindigkeit von 230 km/h ist auch aus verkehrlicher und wirtschaftlicher Sicht sinnvoller und stellt somit in Summe die Vorzugsvariante dar. Die Teilnehmer bewerteten dies als ersten wichtigen Erfolg des Dialogforums. In einem nächsten Schritt soll nach Abstimmung mit dem Bund mit der Entwurfs- und Genehmigungsplanung begonnen werden. Erste Baumaßnahmen für eine moderne Leit- und Sicherungstechnik sind in diesem Abschnitt schon für 2019 geplant.

Ebenfalls für den Abschnitt Hanau – Gelnhausen wurde eine erste lärmschutztechnische Bewertung durchgeführt. Erfreuliches Ergebnis für die anliegenden Ortschaften zwischen Hanau und Gelnhausen ist, dass es nach dem viergleisigen Ausbau trotz steigenden Zugverkehrs zu einer deutlichen Lärmreduzierung kommen wird. Dies liegt zum einen an den strengeren Grenzwerten, die mit den Lärmvorsorgemaßnahmen beim Streckenausbau einzuhalten sind, und zum anderen an den mit der Umrüstung ihrer Bremsen deutlich leiser werdenden Güterzügen. Ab 2020 tritt ein Gesetz zum Verbot lauter Schienengüterwagen in Kraft. Das Thema Lärmschutz wird auch bei der Betrachtung der Varianten im Suchraum nordöstlich von Gelnhausen eine herausragende Rolle spielen. Für alle Varianten werden umfangreiche Schallberechnungen durchgeführt, die in den anstehenden Variantenvergleich einfließen. Neben dem Schutz vor Lärm spielen noch eine Vielzahl weiterer umwelt- und raumordnerischer sowie verkehrlich-technischer und wirtschaftlicher Kriterien eine Rolle, die den vorgestellt wurden. Hierzu gehören zum Beispiel auch die Menge des enstehenden Tunnelaushubs und die dafür benötigten Lagerflächen.

Bevor mit dem Variantenvergleich begonnen werden kann, dessen Ergebnis weiterhin völlig offen ist, hat die für die Raum- und Umweltprüfungen beauftragte Planungsgemeinschaft Drecker und Froelich & Sporbeck in den vergangenen Wochen zunächst an der weiteren Optimierung der sieben ernsthaft in Betracht kommenden und untereinander kombinierbaren Varianten gearbeitet. Ziel der Optimierungen ist es, die Belastung für den Menschen und die Eingriffe in die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Dabei betonten die Umweltgutachter erneut, dass es bei allen Varianten zu Eingriffen in Raumwiderstände und Umweltaspekte kommen werde. Wie allen Beteiligten seit Beginn der Planungen bekannt ist, gäbe es im vorliegenden Suchraum keine Variante, die völlig konfliktfrei ist. Ziel ist es, die Auswirkungen so weit wie möglich zu minimieren.

Völlig ergebnisoffen ist auch weiterhin die Frage nach der Südanbindung bzw. des möglichen Ausbaus der Strecke Hanau – Nantenbach. Thematisiert wurde in der Sitzung auch, dass die Arbeit des Dialogforums nach wie vor viel Zuspruch erfährt und die dringende Forderung nach einer Verbesserung Gleichzeitig nehmen aber auch die Sorgen der möglicherweise betroffenen Gemeinden und die Ängste einzelner Anwohner spürbar zu. Ein ganz besonderes Augenmerk soll bei den weiteren Planungen auf das Thema Lärmschutz Dialogforums, Öffentlichkeit Planungen für alle Betroffenen nachvollziehbar sind. Hierfür wolle man sich auch von Seiten der Bahn die nötige Zeit nehmen und Sorgfalt vor Schnelligkeit walten lassen. Mit der Bestimmung einer Vorzugsvariante wird daher nicht vor Herbst dieses Jahres zu rechnen sei. Das nächste Treffen des Dialogforums Hanau-Würzburg/Fulda ist Ende Mai geplant.

Über das Projekt „Aus- und Neubaustrecke Hanau–Würzburg/Fulda“ der Schieneninfrastruktur in der Region fortbesteht. gelegt werden. wie transparent Weiterhin wichtig es fortzusetzen, betonen sei, die frühzeitige um die Mitglieder Information sicherzustellen, des der dass die Die Deutsche Bahn und das Land Hessen setzen beim Projekt „Aus- und Neubaustrecke Hanau-Würzburg/Fulda“ auf frühzeitige Bürgerbeteiligung: Geplant ist, eine Trassenführung zu erreichen, mit der die verkehrlichen und betrieblichen Zielstellungen erreicht werden und die sowohl raumverträglich als auch wirtschaftlich ist und gleichzeitig die geringsten Auswirkungen auf Mensch und Umwelt hat. Die zusätzlichen Gleise sollen vor allem auch für den Nahverkehr positive Veränderungen bringen. Während die neuen Gleise zwischen Hanau und Gelnhausen entlang der bestehenden Gleise verlegt werden sollen, steht die Streckenführung zwischen Gelnhausen und Fulda beziehungsweise Würzburg noch nicht fest. Um den Trassenverlauf in diesem Bereich zu ermitteln, wurde nordöstlich von Gelnhausen ein Raum abgesteckt, in dem mögliche Streckenführungen untersucht werden. Bislang wurden dabei sieben mögliche Streckenvarianten erarbeitet, die miteinander kombinierbar sind und nun hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Raum und Umwelt sowie der verkehrlichen und wirtschaftlichen Ziele bewertet und miteinander verglichen werden. +++ (pm)