Große Koalition legt Pläne für Psychotherapie-Reform auf Eis

Derzeit müssen sich Patienten im Schnitt 20 Wochen gedulden

Jens Spahn (CDU)
Jens Spahn (CDU)

Die große Koalition hat alle Pläne für eine Neuregelung der Psychotherapie erst einmal zu den Akten gelegt. Wie das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ unter Berufung auf Koalitionskreise berichtet, haben das die Gesundheitspolitiker von SPD und Union gemeinsam mit Minister Jens Spahn (CDU) beschlossen. Das Thema soll nun doch nicht im Rahmen des derzeit geplanten Termingesetzes geregelt werden, sondern erst später in einem eigenständigen Gesetz.

Eine Reform mit dem Ziel, die Wartezeiten in der Psychotherapie zu senken, sei sehr komplex und zwischen den Koalitionspartnern noch umstritten, hieß es zur Begründung. Ursprünglich hatte Spahn geplant, den Zugang zur Psychotherapie im Rahmen des Termingesetzes neu zu regeln. Die vorgesehene Neuregelung sorgte aber bei der SPD, den Therapeuten-Verbänden sowie bei Patienten für heftige Kritik. Eine Petition dagegen war von rund 160.000 Menschen unterstützt worden.

Spahn wollte erreichen, dass Versicherte, die sich um eine Therapie bemühen, künftig zuerst mit bestimmten Ärzten oder Psychotherapeuten reden müssen. Diese Vorinstanz sollte dann entscheiden, welcher Patient wie schnell zu einem Psychotherapeuten in Behandlung gehen kann. Kritiker sprachen von einem „Hürdenlauf“, der den Patienten nicht zugemutet werden dürfe. Spahn wollte mit seinem Vorhaben die Wartezeiten in der Psychotherapie senken. Derzeit müssen sich Patienten im Schnitt 20 Wochen gedulden, bis sie einen Therapieplatz bekommen. +++

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen