Gnadl: Aktuelle Situation der Tafeln erfordert schnelle Hilfe des Landes

Immer mehr Menschen bekämen die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zu spüren

Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag fordert einen Landeszuschuss für die Tafeln in Hessen, damit sie in der aktuellen Notsituation Hilfe leisten können. Lisa Gnadl, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion und sozialpolitische Sprecherin: „Eine Sondersituation wie wir sie momentan haben, erfordert eine schnelle Lösung, damit die Tafeln, die sich mit weniger Spenden und mehr Bedürftigen konfrontiert sehen, zumindest handlungsfähig bleiben“, heißt es in einer Mitteilung.

Immer mehr Menschen bekämen die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zu spüren und seien auf Lebensmittel der Tafeln angewiesen. Steigende Energie- und Lebensmittelpreise seien gerade für Geringverdiener und Menschen, die an der Armutsgrenze lebten, ein großes Problem. Während das Land in der Pandemie die Tafeln mit 1,25 Millionen Euro zur Begleichung laufender Kosten großzügig unterstützt habe, hätten sie im vergangenen Jahr noch 150.000 Euro erhalten. Ob sich Schwarzgrün in diesem Jahr auch zu einem zusätzlichen Zuschuss durchringen könne, sei nach Presseberichten unklar. Die Tafeln bezweifelten dies offenbar. „Angesichts der aktuellen Situation muss Sozialminister Klose den Tafeln auch in diesem Jahr zur Überbrückung der schwierigen Situation bei ausbleibenden Spenden und mehr bedürftigen Menschen finanziell unter die Arme greifen. Das ist ein Gebot der Stunde.“

Gnadl betonte, dass Tafeln und Ehrenamt nicht alles auffangen könnten und die Zahl der Bedürftigen perspektivisch verringert werden müsse. „Wenn immer mehr Menschen bedürftig werden und auf Lebensmittel der Tafeln angewiesen sind, dann stimmt etwas nicht mehr in unserem Sozialstaat. Wir müssen uns grundsätzlich Gedanken machen, wie wir dafür sorgen, dass Menschen, die an der Armutsgrenze leben, Lebensmittel und andere Dinge des Lebens bezahlen können.“ Einige Maßnahmen habe hierzu die SPD-geführte Bundesregierung bereits ergriffen. „Es ist also nicht zu viel verlangt, wenn die Landesregierung in Hessen auch ihrer Verantwortung gerecht wird und zumindest in dieser Notsituation diejenigen mit einem Zuschuss unterstützt, die ehrenamtlich viel leisten und auffangen, damit Menschen mit Lebensmitteln versorgt werden. Was in der Corona-Pandemie möglich war, muss auch jetzt möglich sein.“ +++

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen