„MKK Inklusiv“: Erstes Arbeitstreffen für Netzwerker

Mehr als 150 Teilnehmende

1. Beim ersten Netzwerktreffen bestand reichlich Gelegenheit zum Austausch.

Mehr als 150 Teilnehmende fanden sich kürzlich im Barbarossasaal des Main-Kinzig-Forums, also der Kreisverwaltung in Gelnhausen, zum Vernetzungstag „MKK Inklusiv“ ein. „Mit so einem riesigen Interesse und so vielen Netzwerkerinnen und Netzwerkern haben wir zum Zeitpunkt der Einladung gar nicht gerechnet“, sagt Iris Hurrlein, Leiterin des Amtes für Soziale Förderung und Teilhabe. Der Vernetzungstag war die erste gemeinsam ausgerichtete Veranstaltung des Amtes für Soziale Förderung und Teilhabe, dem Jugendamt und dem Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr.

Nach der Begrüßung und Einführung ins Thema Inklusion durch Landrat Thorsten Stolz stellte sich Susanne Simmler in ihrer neuen Rolle als Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen (LWV) vor. „Als ehemalige Erste Kreisbeigeordnete freue ich mich über diese Veranstaltung. Der Landeswohlfahrtsverband ist auch im Landkreis mit einem Büro vertreten und wir sind im Sinne unserer Aufgabe auf eine enge Zusammenarbeit angewiesen. Vernetzung im Sinne der Menschen vor Ort ist wichtig, ob im Kindergarten, der Schule oder im Berufsleben“, so Simmler.
Thomas Niermann, Leiter des Integrationsamtes beim LWV, stellte in seinem Beitrag die Zusammenhänge und die Zusammenarbeit der Behörden gerade mit dem Fokus auf „Arbeit für alle“ verständlich dar und gab einen Überblick über die unterschiedlichen Unterstützungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen. Um den Bogen zu den fachlichen Leistungen der ausrichtenden Ämter zu spannen, stellten diese ihre Aufgaben, Angebote und Kooperationen untereinander vor. Ziel war eine in Zukunft noch intensivere Zusammenarbeit der unterschiedlichen Behörden.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde das Thema Autismus-Spektrum in den Vordergrund gestellt und im Netzwerk diskutiert. Um zunächst die vielfältigen Angebote im Main-Kinzig-Kreis sichtbar zu machen, wurde eine Netzwerklandkarte angefertigt. Alle Anbieter, Träger und Interessengemeinschaften, die sich mit dem Autismus-Spektrum beschäftigen, konnten sich darin mit ihrem Standort im Main-Kinzig-Kreis eintragen und auf diesem Wege vorstellen. „Es ist wichtig, dass wir untereinander die Angebote kennen und im Kreis und über die Kreisgrenzen hinaus noch besser nutzen“, berichtet Suse Hentschel, Leiterin des Jugendsamtes.

Ein Highlight der Veranstaltung waren die Impulsvorträge von Markus Behrendt, Träger des Preises für besonderes ehrenamtliches soziales Engagement des Main-Kinzig-Kreises, und Sabine Dankert. Markus Behrendt als Leiter dreier Gruppen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und selbst Betroffener im Autismus-Spektrum hat in seinem Vortrag das Thema Nähe und Distanzverhalten aufgegriffen. „Er hat damit einen unvergleichlichen Einblick aus seiner Welt geliefert“, sagt Dr. Wolfgang Lenz, Leiter des Amtes für Gesundheit und Gefahrenabwehr. Sabine Dankert, Mitarbeitende des Behindertenwerk Main-Kinzig e.V. (BWMK), referierte im Anschluss über das Thema Herausforderndes Verhalten von Betroffenen. Sie hat ihre Erfahrungen und Möglichkeiten zum Umgang mit andersartigen Verhaltensweisen aufgezeigt und ihre Haltung gegenüber Menschen aus dem Spektrum dargestellt. Beide Impulse eröffneten anschließend Raum für eine vielfältige Diskussion.

Um den praktischen Austausch unter den Netzwerkerinnen und Netzwerkern zu fördern, wurden im letzten Teil der Veranstaltung Workshops durch den Main-Kinzig-Kreis und ein „Markt“ mit praktischen Hilfen für den Alltag durch das BWMK angeboten. Aus einem intensiven Austausch ergab sich der Wunsch, eine solche Veranstaltung mit wechselnden Schwerpunkten zu wiederholen. +++ pm

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen. Diskutieren kann man auf X oder Facebook