Gefahrstoffeinsatz am Fuldaer Gemüsemarkt

Einsatz wird sich vermutlich noch bis in den Abend ziehen

Durch einen Gefahrgut-Zwischenfall in einer Wäscherei am Fuldaer Gemüsemarkt ist heute Mittag ein größerer Einsatz von Feuerwehr und Rettungskräften ausgelöst worden. Verletzt wurde niemand, jedoch musste der Bereich großräumig abgesperrt werden. Eine Person, die sich in der Wäscherei aufgehalten hatte, wurde vom Rettungsdienst vorsorglich untersucht. Insgesamt mehr als 50 Kräfte waren oder sind noch vor Ort. Der Einsatz wird sich vermutlich noch bis in die Abendstunden hinziehen. Die Feuerwehr ist bemüht, die Beeinträchtigungen für Anwohnerinnen und Anwohner sowie für Einzelhandel und Gastronomie am Gemüsemarkt so gering wie möglich zu halten.

Der Einsatz war gegen 11.30 Uhr durch eine Alarmierung ausgelöst worden. Nach ersten Erkenntnissen war in der Wäscherei/Reinigung das Sichtglas einer Reinigungsmaschine geborsten, dadurch war ein Gefahrstoff (Perchlorethylen) in relativ kleiner Menge, jedoch in hoher Konzentration freigesetzt worden. Perchlorethylen wird in geringer Dosierung in der chemischen Reinigung verwendet. In hoher Konzentration handelt es sich um einen Gefahrstoff, der die Gesundheit massiv schädigen kann. Der flüssige Stoff war nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr in einer Menge von einigen Litern ausgetreten und zum Teil in gasförmigen Zustand übergangen. Da das Perchlorethylen-Gas schwerer ist als Luft, breitet es sich zunächst in Bodennähe aus. Messungen ergaben, dass im Innern der Wäscherei der zulässige Grenzwert für das Gas um das 20-fache überschritten war.

Die Feuerwehr, deren Kräfte in spezieller Schutzkleidung im Einsatz waren, band die Flüssigkeit zunächst chemisch, die Beseitigung der Reste sowie des Gases bereitete den Einsatzkräften jedoch zunächst einiges Kopfzerbrechen. Die Feuerwehr will nun in den nächsten Stunden versuchen, die restliche Flüssigkeit in Spezialbehälter aufzunehmen und das Gas abzusaugen. Dazu stehen die Kräfte vor Ort im ständigen Austausch mit Experten des Arbeitsschutzes und mit dem TUIS-Netzwerk der Werksfeuerwehren der chemischen Industrie. Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld als zuständiger Brandschutzdezernent ließ sich über Telefon über den Einsatz auf dem Laufenden halten. +++