Freigelassene Journalistin fordert Druck auf die Türkei

Ich bin auch nicht die einzige Mutter gewesen

Türkei

Berlin. Die aus der Haft in der Türkei freigelassene deutsche Journalistin Mesale Tolu hat die Bundesregierung dazu aufgefordert, weiter Druck auf die Regierung in Ankara zu machen. Der „Frankfurter Rundschau“ sagte die 33-Jährige, die im Dezember aus der Untersuchungshaft entlassen worden war: „Deutschland muss die Türkei weiter Druck spüren lassen. Die Menschenrechtssituation in der Türkei hat sich nicht verändert, sie ist immer noch kritisch. Solange das Land über ein Notstandsgesetz regiert wird und alles über Dekret entschieden wird, müssen alle weiterhin auf die Türkei schauen.“ Vor Tolu war bereits der deutsche Menschenrechtler Peter Steudtner aus der Haft in der Türkei entlassen worden. Tolu sagte in der „Frankfurter Rundschau“: „Meine Freilassung und Peters Freilassung hängen nicht nur mit der veränderten Haltung der Türkei zusammen, sondern auch mit dem Druck aus Deutschland.“ Mesale Tolu hatte mehrere Monate gemeinsam mit ihrem damals zweijährigen Sohn im Gefängnis verbracht. Sie sagte dem Blatt“: „Ich bin auch nicht die einzige Mutter gewesen, die mit ihrem Kind inhaftiert war. Es sind Tausende Frauen mit Hunderten Kindern im Gefängnis.“ +++