Fast 30 Freiwillige mit dem Bergwaldprojekt im Einsatz für mehr Artenvielfalt

Die faszinierende Landschaft der Hochrhön erleben

Vom 27. September bis 10. Oktober 2020 ist das Bergwaldprojekt e.V. erneut im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön im Einsatz, heißt es in einer Pressemitteilung. In dieser Zeit werden fast 30 freiwillige Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene Arbeiten durchführen und das Ökosystem der Hochrhön näher kennenlernen. Ziele des Einsatzes sind, die konkrete Situation an den Projektstandorten zu verbessern und die Sensibilisierung für einen schonenden Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen auch über die Projektwochen hinaus. Auf die Einhaltung der Abstands- und Hygiene-Regeln wegen der Corona-Pandemie wird dabei selbstverständlich geachtet. Unter der Anleitung von Philipp Fritz vom Bergwaldprojekt e.V. und unter der Regie von Jan Knittel, Ranger bei der Hessischen Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, werden die Freiwilligen in der ersten Woche ausgewählte Freiflächen für die Ausbringung von 1800 Teufelsabbiss-Setzlingen vorbereiten. Die violetten Korbblütler sind die Wirtspflanzen des Skabiosen-Scheckenfalters, eines seltenen Schmetterlings, der eine Leitart im Life-Projekt „Rhöner Bergwiesen“ darstellt.

In der zweiten Woche wird unter Anleitung von Urla Ewender vom Bergwaldprojekt e.V. und Torsten Kirchner von der WildlandStiftung Bayern an der Wiedervernässung des durch Entwässerungsgräben gestörten Gewässersystems des Schwarzen Moors im bayerischen Teil des Biosphärenreservats gearbeitet. Dazu werden die einstigen Entwässerungsgräben im Moor verfüllt und mit Sperrwerken aus Holz verschlossen. Moore sind nicht nur wichtige Rückzugsräume für seltene Tier- und Pflanzenarten, sondern auch bedeutende Wasser- und Kohlenstoffspeicher. Im naturnahen Zustand sind Moore dauerhafte Kohlenstoffsenken – im degradierten Zustand Quellen für Treibhausgase wie CO2, Methan und Lachgas. Torsten Kirchner von der WildlandStiftung Bayern meint außerdem: „Die vergangenen ungewöhnlich trockenen Jahre waren sehr ungünstig für die Feuchtlebensräume der Rhön. Umso dringender sollten alte Bauwerke in den alten Entwässerungsgräben des Moors erneuert werden.“ Die Einsatz-Woche findet in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Rhön-Grabfeld statt. Neben der praktischen Arbeit ist in den Wochen auch je ein Exkursionsnachmittag vorgesehen, um die vielfältigen ökologischen Aspekte der Hochrhön und deren Bedeutung näher zu beleuchten. Die Wochen über kümmert sich eine Köchin um die vegetarische, biologische und möglichst regionale und saisonale Verpflegung der Teilnehmenden.

Ein wichtiges Anliegen der Einsatzwoche ist es, den Gedanken der nachhaltigen Entwicklung auf verschiedenen Ebenen zu vermitteln. Ranger Jan Knittel erklärt dazu: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erleben in der Einsatzwoche die faszinierende Landschaft der Hochrhön mitsamt ihren unterschiedlichen Funktionen ganz nah und leisten einen persönlichen Beitrag zum Erhalt des Ökosystems. Indem sie Lebensräume von seltenen Tier- und Pflanzenarten der Rhöner Bergwiesen verbessern, leisten sie einen enormen Beitrag zur Bewahrung der Artenvielfalt. Die artenreichen Wiesen des Berggrünlands sind ein echter Naturschatz, der durch veränderte Landnutzung immer weiter zu verschwinden droht.“ Urla Ewender vom Bergwaldprojekt e.V. fügt hinzu: „Indem sich die Freiwilligen aktiv für ihre Umgebung engagieren, entwickeln sie oftmals neue Beziehungen zur Natur. Die freudvollen Erfahrungen aus der Projektwoche bestärken die Teilnehmenden darin, auch den eigenen Alltag naturverträglicher und ressourcenschonender zu gestalten. Damit beteiligen sie sich am gesellschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltigen Welt, die dann vielleicht auch widerstandsfähiger gegenüber zukünftigen Krisensituationen ist.“ +++

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