DGB-Chef macht Schulz Mut für den Bundestagswahlkampf

Schulz hat gute Chancen

Martin Schulz (SPD)

Berlin. Der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Reiner Hoffmann, macht dem Kanzlerkandidaten der SPD Mut für den Bundestagswahlkampf. Auf die Frage, ob Martin Schulz angesichts der jüngsten SPD-Niederlage überhaupt noch antreten müsse, sagte Hoffmann der „Rheinischen Post“: „Moment mal! Martin Schulz hat gute Chancen, nächster Bundeskanzler zu werden.“

Bis zum 24. September sei ja noch Zeit. „Die muss die SPD nutzen, um schnell noch mehr an Kontur zu gewinnen.“ Hoffmann empfahl den Sozialdemokraten, im Wahlkampf verstärkt auf das Thema Europa zu setzen: „Das Ergebnis in Frankreich hat uns allenfalls etwas Zeit verschafft. In den kommenden Monaten müssen die EU-Mitglieder unter Beweis stellen, dass die Währungsunion funktioniert. Wir brauchen massive Investitionen, damit Beschäftigung geschaffen wird.“ Hoffmann forderte die Parteien zudem dazu auf, mehr gegen die Tarifflucht zu unternehmen.

Es ärgere ihn maßlos, wenn der aus NRW stammende Finanzstaatssekretär Jens Spahn von der CDU mal eben per Handstreich das Tariftreue- und Vergabegesetz in NRW abschaffen wolle. „Das zeigt, welch rauer, neoliberaler Wind hier unter Schwarz-Gelb demnächst im Land wehen könnte. Wir reden hier über einen Bereich mit einem Auftragsvolumen von 50 Milliarden Euro im Jahr.“ Wer sichere, tarifgebundene Arbeit haben möchte, der dürfe nicht den Apologeten des ungezügelten Marktes aufsitzen, sagte Hoffmann der Zeitung.