Auszubildende von Landkreis und Stadt erkundeten das Biosphärenreservat Rhön

Fulda. Dass sich die Auszubildenden der Kreis- und Stadtverwaltung Fulda nicht nur mit Gesetzen auskennen, sondern auch für Natur und Landschaft interessieren, bewiesen sie bei einem gemeinsamen Ausflug in die Rhön. Zusammen mit ihren Ausbildungsleiterinnen Maria Post und Petra Preis unternahmen sie eine Wanderung, von der Luisa Vogler und Daniel Nophut, Auszubildende des dritten Lehrjahres beim Landkreis, berichten.

Als Anerkennung unseres Engagements bei der Bildungsmesse im Februar dieses Jahres wurden wir Auszubildenden zu einer Tour mit einem „Rhön-Ranger“ rund um die Wasser-kuppe eingeladen. Hierbei lernten wir die einzigartige Flora und Fauna des Biosphärenreservats Rhön kennen und stellten fest, dass man nicht weit verreisen muss, um die Wunder der Natur zu erleben. Der Ausflug begann in der Jugendbildungsstätte auf der Wasserkuppe, wo wir uns für die Wanderung stärkten. Anschließend erläuterte Joachim Walter, einer von sechs „Rhön-Rangern“, im Besucherzentrum die Besonderheiten dieser außergewöhnlichen Landschaft.

Unter anderem erfuhren wir, was überhaupt ein Biosphärenreservat ist. Seit 1991 hat die Rhön, die im Grenzgebiet der drei Bundesländer Hessen, Bayern und Thüringen liegt, den Status eines Biosphärenreservats. Dieser wurde ihr von der UNESCO verliehen. Das primäre Ziel ist es, den einzigartigen Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Menschen zu erhalten und zu schützen. Im Anschluss führte uns Joachim Walter von der touristisch geprägten Wasserkuppe zum idyllischen Schafstein, einem 832 Meter hohen Berg östlich der Wasser-kuppe. Auf dem Weg erläuterte er die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt, die man links und rechts bestaunen kann.

Abstecher in den Urwald

Beispielsweise zeigte er uns viele seltene Blumen, die uns alleine gar nicht aufgefallen wären. Bald kamen wir am Flugfeld der Wasserkuppe vorbei. Hier konnten wir Segelflieger beobachten. Wir waren fasziniert, wie die Flieger scheinbar schwerelos und ohne Motorisierung über uns ihre Runden drehten. Nach kurzer Zeit gelangten wir über einen steilen Fußweg zum Gipfel des Schafsteins, der größtenteils mit dichtem, unberührtem Laubwald bewachsen ist. Der Baumbestand, der einem Urwald gleicht, ist der Rest eines großen Buchenwaldes, der die Gegend im Mittelalter unter dem Namen „Buchonia“ bekannt machte.

Am Nordhang erstreckt sich eine große Fläche aus hunderttausenden, weit verstreuter Fels-brocken, die man als Felsenmeer oder Blockhalde bezeichnet. Diese entstand durch die Erosion des Basaltgesteins, aus dem der Schafstein besteht. Geologen vermuten, dass sich darunter Reste eines Gletschers aus der Eiszeit befinden. Von der Spitze des Schafsteins aus hatten wir einen großartigen Ausblick auf die Rhön, die auch das „Land der offenen Fernen“ genannt wird. Die Landschaft reichte von bewaldeten Bergkuppen über große, landwirtschaftlich genutzte Flächen bis hin zu den besagten Blockhalden.

Im weiteren Verlauf der Wanderung rund um die Wasserkuppe hatten wir immer wieder die Möglichkeit, den Ausblick über die Rhön zu genießen, die sich bei strahlend blauem Himmel von ihrer schönsten Seite zeigte. Schließlich gelangten wir zur Fuldaquelle, hier wurde eine kurze Rast eingelegt. Kaum zu glauben, dass aus dieser Quelle ein 220 Kilometer langer Fluss entspringt, der Fulda seinen Namen gibt. Nach einem zirka zweieinhalbstündigen Fußmarsch durch das Biosphärenreservat endete die kurzweilige Tour wieder am Informationszentrum auf dem Gipfel der Wasserkuppe. +++ fuldainfo | lk