Athen will Schulden gegen Banken-Beteiligungen tauschen

Berlin. Die griechische Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipras will nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ die Schulden des Euro-Krisenlandes gegen Banken-Beteiligungen tauschen: Die Kredite, die zur Stabilisierung des griechischen Bankensystems aufgenommen wurden, sollen nach dem Willen Athens gegen die Anteile des griechischen Staates an den Finanzinstituten getauscht werden.

Die Forderungen des EFSF-Fonds aus der Bankenrettung betrügen rund 30 Milliarden Euro, hinzu kämen 10,9 Milliarden Euro, die für weitere Rekapitalisierungen bereitgestellt worden seien. Auch diese Mittel will die griechische Regierung in das Tauschgeschäft einbeziehen, heißt es in dem Zeitungsbericht weiter. Die im Gegenzug angebotenen Anteile an den griechischen Banken sollen allerdings nach Schätzungen aus Berlin nur acht Milliarden Euro wert sein. „41 gegen acht Milliarden Euro, das wäre kein gutes Geschäft“, zitiert die Zeitung Berliner Regierungskreise.

Dreiviertel der Deutschen gegen neue Hilfen für Griechenland

73 Prozent der Deutschen sind der Auffassung, dass die Europäische Union den Forderungen Griechenlands nach weiteren finanziellen Hilfen nicht nachgeben darf. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA im Auftrag von „Bild“. Besonders stark ausgeprägt ist diese ablehnende Haltung demnach unter Anhängern der CDU/CSU (86 Prozent) und der SPD (80 Prozent). Wähler von Linkspartei (56 Prozent) und AfD (58 Prozent) sehen weitere Griechenland-Hilfen hingegen insgesamt weniger kritisch.

Griechenlands Finanzminister plant Berlin-Besuch noch in dieser Woche

Griechenlands Finanzminister Janis Varoufakis plant offenbar einen Besuch in Berlin: Dem Vernehmen nach will sich der neue griechische Finanzminister noch in dieser Woche mit seinem Kollegen, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), treffen, erfuhr die Tageszeitung „Die Welt“. Ein möglicher Termin für das Treffen könnte demnach der kommende Donnerstag sein. Eine offizielle Bestätigung gibt es für diese Informationen allerdings noch nicht. Angeblich sind die Termine bislang nicht endgültig bestätigt. Im politischen Berlin war man bislang verwundert bis verärgert, dass der neue griechische Finanzminister scheinbar einen Bogen um die deutsche Hauptstadt gemacht hatte, heißt es in dem Bericht weiter. Varoufakis war stattdessen nach London gefahren, um dort mit Bankern zu reden. Und in Paris hatte er Vertreter der französischen Regierung getroffen. Mancher in der schwarz-roten Koalition in Berlin habe das als Affront empfunden, weil Deutschland der größte Gläubiger Griechenlands ist, schreibt die Zeitung weiter. +++ fuldainfo