Ampel will am Wochenende weiter über Heizungsgesetz verhandeln

Bundesnetzagentur ruft Handwerk zu "ehrlicher" Heizungsberatung auf

Die Ampelkoalition hat sich noch immer nicht abschließend darauf verständigen können, in der nächsten Woche mit den parlamentarischen Beratungen über das Heizungsgesetz zu beginnen. Am Wochenende sollen die Verhandlungen von den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden von SPD, Grünen und FDP fortgesetzt werden, berichtet das Nachrichtenportal „T-Online“. Auf dieser Ebene hatte es schon in den vergangenen Tagen immer wieder Gespräche gegeben. Die FDP sei aber nach wie vor nicht überzeugt. Für die SPD ist bei den Verhandlungen Matthias Miersch dabei, für die FDP Lukas Köhler und für die Grünen Julia Verlinden und Andreas Audretsch. Sollte eine grundsätzliche Einigung am Wochenende gelingen, könnte der Gesetzentwurf noch in der kommenden Woche zur ersten Lesung in den Bundestag.

Bundesnetzagentur ruft Handwerk zu „ehrlicher“ Heizungsberatung auf

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat das Handwerk aufgerufen, beim Heizungstausch Verbraucher „ehrlich und umfassend“ zu beraten. „Es ist immer einfach, das einzubauen, was man seit 10 Jahren einbaut“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Jetzt brauche man „verlässlichen und zukunftsorientierten Rat“. Eine neue Gasheizung könne heute kostengünstiger wirken, werde in ein paar Jahren durch den CO2-Preis aber sehr teuer. Beim umstrittenen Gebäudeenergiegesetz setzt Müller auf eine schnelle Entscheidung: „Der aktuelle Gesetzesentwurf ist technologieoffener, als es in der aktuellen Debatte den Anschein erweckt.“ Er habe „volles Vertrauen, dass die Koalition jetzt schnell eine gute Entscheidung treffen wird“, fügte der Netzagentur-Präsident hinzu.

Die Frage, ob statt auf ein Heizungsverbot auf einen deutlich höheren CO2-Preis gesetzt werden solle, sei eine politische Entscheidung. „Aus verhaltensökonomischer Sicht wissen wir aber, dass Menschen mit Entscheidungen, deren finanzielle Tragweite erst mehrere Jahre in der Zukunft liegt, schlechter umgehen können.“ Das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung bezeichnete Müller als „große Chance“. Kommunen, die bereits eine Wärmeplanung hätten, sparten bereits viel Geld. Mit Blick auf die Verfügbarkeit von Wasserstoff für den privaten Heizverbrauch zeigte sich Müller skeptisch. „Als Privatperson wäre ich vorsichtig“, sagte er. Viele Verbraucherschützer würden davon abraten, auf Wasserstoff zu setzen, weil man noch nicht wisse, wo und zu welchem Preis Wasserstoff perspektivisch zur Verfügung stehen werde. +++