Altmaier sieht Energiewende als Motiv für Eon-Innogy-Fusion

Kommunale RWE-Aktionäre sehen Innogy-Verkauf kritisch

Peter Altmaier (CDU)
Peter Altmaier (CDU)

Berlin. Aus Sicht des künftigen Bundeswirtschaftsministers Peter Altmaier (CDU) hat die mögliche Übernahme von Innogy durch Eon mit der Energiewende zu tun. „Es handelt sich um eine unternehmerische Entscheidung“, sagte der Kanzleramtsminister der „Rheinischen Post“. Diese Entscheidung mache deutlich, „dass die großen Energieversorger sich auf die Energiewende einstellen und neue Geschäftsmodelle etablieren“, erklärte der CDU-Politiker.

Unterdessen begrüßte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) die Pläne von Eon und RWE. „Ganz grundsätzlich glaube ich, dass es eine sehr innovative Entscheidung sein kann, ein Unternehmen zu haben, das sich zur Versorgungssicherheit sowohl den konventionellen Energien als auch den Erneuerbaren widmet, und ein anderes, was sehr auf den Vertrieb und die Netze in Deutschland achtet“, sagte Laschet der Zeitung. „Damit haben wir auch im internationalen Wettbewerb zwei leistungsstarke Unternehmen. Das ist gut für Arbeitsplätze, auch in Nordrhein-Westfalen.“ Er machte deutlich, dass es sich um eigenständige unternehmerische Entscheidungen handele. Zugleich mahnte Laschet: „Die Interessen der Beschäftigten sind bei allen Strukturentscheidungen von größter Bedeutung. Ich habe mit den Verantwortlichen in der Unternehmungsführung und den Gewerkschaften bereits am Wochenende über die Sicherung des Standorts und der Arbeitsplätze gesprochen. Erfolgreich lässt sich der neue Weg nur mit den Gewerkschaften und den Beschäftigten gestalten.“

Kommunale RWE-Aktionäre sehen Innogy-Verkauf kritisch

Der geplante Verkauf von Innogy an Eon stößt unter den einflussreichen kommunalen Aktionäre von Innogy-Mutterkonzern RWE auf Vorbehalte. „Ich sehe den Deal skeptisch“, sagte Guntram Pehlke, Chef der Dortmunder Stadtwerke DSW21, dem „Handelsblatt“. Vor zwei Jahren sei Innogy erst geschaffen worden. „Jetzt soll es schon wieder zerschlagen werden. Der Grund erschließt sich mir nicht“, sagte Pehlke. „Und ich mache mir Sorgen um die Standorte und Mitarbeiter.“ Dortmund hält über DSW21 3,6 Prozent der Anteile. Insgesamt halten die kommunalen Aktionäre gut 20 Prozent und stellen vier Vertreter im RWE-Aufsichtsrat. Gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern könnten sie den Deal blockieren. RWE und Eon hatten die Pläne in der Nacht öffentlich gemacht. Eon will demnach die 76,8 Prozent übernehmen, die RWE noch an Innogy hält. RWE bekommt im Gegenzug unter anderem die erneuerbaren Energien von Innogy und von Eon. Bei den Teilen, die Eon übernehmen soll, arbeiten nach Pehlkes Worten Zehntausende Mitarbeiter. „Da gibt es bestimmt viele Doppelfunktionen. Speziell um den Standort Dortmund mache ich mir Sorgen.“ +++