Schließung Seniorenstift Burg Schlitz – Empörung über Bistum Mainz

Schlitz. Nachdem bekannt geworden war, dass die katholische Stiftung Seniorenstift Burg Schlitz ihren Heimbewohnern in der Hinter- und Schachtenburg in Schlitz mitgeteilt hat, die Einrichtung zum 31.12. zu schließen, hat die CDU-Fraktion im Schlitzer Stadtparlament einen Eilantrag, der einstimmig angenommen wurde, am gestrigen Abend eingebracht mit dem Wortlaut: „Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Schlitz missbilligt die Absicht des Seniorenstifts Burg Schlitz, die Einrichtung zum 31.12.2015 zu schließen, und fordert die Verantwortlichen, Aufsichtsrat der Stiftung, Bistum und Caritasverband, auf, die Einrichtung bis zur Vollendung der Erweiterung des Seniorenzentrums Schlitzerland weiter zu betreiben. Der Magistrat wird beauftragt, diesen Beschluss den Stiftungsgremien, dem Bistum, dem Caritasverband und dem Hessischen Sozialministerium mitzuteilen.“

CDU-Fraktionsvorsitzender Alexander Altstadt bezeichnete es als einen Skandal, dass die dem katholischen Bistum Mainz als Aufsicht unterstehende Stiftung nicht bereit sei, die Einrichtung ein Jahr länger am Leben zu erhalten, bis die Bewohner problemlos in Schlitz umziehen könnten. Er bezeichnete dies als menschenverachtend und der katholischen Kirche unwürdig. Erster Stadtrat Norbert Schäfer, selbst gläubiger Katholik, war sprachlos ob der Handlungsweise der Stiftung und des Bistums Mainz. Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer war empört über die Entscheidung des Seniorenstifts Burg Schlitz. Er sei tief enttäuscht über das Bistum Mainz, zu dem er bis zur Schließung in einem Vier-Augen-Gespräch noch eine Lösung des Problems gesucht habe.

„Was hier die katholische Kirche als Stiftungsaufsicht macht, kann von uns nicht akzeptiert werden. Für die katholische Kirche sollten nicht nur ökonomische Gründe eine Rolle spielen, sondern auch die Verantwortung gegenüber alten Menschen und die umsorgenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer. Bereits heute wird Bürgermeister Schäfer Sozialminister Grüttner und Staatssekretär Dr. Dippel beim Hessentag in Hofgeismar informieren und um Hilfe bitten. +++ fuldainfo