Zeltunterkünfte auch in Schwarzenborn

Wiesbaden/Schwarzenborn. Sozialminister Stefan Grüttner hat in Wiesbaden informiert, dass das Land aufgrund der weiter ansteigenden Flüchtlingszahlen in den nächsten Tagen eine Flüchtlingsunterkunft in Schwarzenborn, Schwalm-Eder-Kreis, einrichten wird. „Wir werden jetzt auch in Schwarzenborn mit Unterstützung von Kräften des Katastrophenschutzes übergangsweise eine Zeltstadt im Bereich des Standortübungsplatzes errichten, um dort etwa 500 Menschen unterbringen zu können. Es ist uns in Hessen ein wichtiges Anliegen, die Menschen, die hier Schutz vor Krieg und Elend suchen, ordentlich unterzubringen. Dass wir derzeit – wie viele andere Bundesländer auch – übergangsweise auf Zelte zurückgreifen müssen, ist aufgrund der weiter stark ansteigenden Zahl von Flüchtlingen derzeit notwendig. Ich denke, die massive Korrektur des Bundes bei den Flüchtlingszahlen auf 800.000 Menschen in 2015, zeigt das Ausmaß der Herausforderung recht deutlich.“

Sozialminister Grüttner dankte dem Landrat des Schwalm-Eder Kreises, Winfried Becker, Bürgermeister Jürgen Kaufmann und Standortkommandant Oberstleutnant Krämer für ihre Bereitschaft, dem Land Hessen bei der Unterbringung zu helfen. „Wir sehen den Engpass bei der Unterbringung, wollen das Land unterstützen und setzen zugleich auf das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger für die dringend notwendige Hilfeleistung. Wir vertrauen auf die Unterstützung des Landes bei der Bewältigung der Aufgaben, das gilt auch für sonstige Problemstellungen gemäß dem Spruch‚ wer dem Land hilft, dem hilft das Land“, erklärte Bürgermeister Kaufmann. Gleichzeitig dankte der Minister den beteiligten Hilfsorganisationen bereits jetzt für ihren Einsatz. Ohne das vorbildliche ehrenamtliche Engagement der Hilfsorganisationen wäre es nicht möglich, das Land Hessen so kurzfristig in dieser schwierigen Situation der sehr schnell steigenden Flüchtlingszahlen zu unterstützen.

„Die Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen ist jetzt schon mit rund 5.500 Menschen und die restlichen Standorte sind mit weiteren 6.500 Menschen in Hessen belegt. Wir müssen uns für die an den Wochenenden erfahrungsgemäß hohen Zugangszahlen rüsten. Insgesamt stehen Bund, Land und Kommunen vor großen Herausforderungen und ich bin zufrieden, dass meine Forderung nach Bundesmitteln für die Städte und Kommunen in Berlin Gehör gefunden hat“, erläuterte Sozialminister Stefan Grüttner.

„Im Übrigen unterstützen wir von Seiten des Landes die Städte und Gemeinden zuverlässig und mit großem Engagement. Wir haben als Land bereits viel geleistet, indem wir im Rahmen des Maßnahmenpaketes Asyl aus dem September 2014 in nur wenigen Monaten neue Liegenschaften für Unterbringungen finden und belegungsbereit machen konnten. Dazu zählen Neustadt (seit Mai belegt), Rotenburg (Belegung seit August), Büdingen (Belegung im Herbst), Kassel-Niederzwehren, Hanau, Fulda und etwa 80 weitere Standorte, die in Hessen in Prüfung sind. Und wir haben die Pauschalen, die wir an die Kommunen zahlen zum 1.1.15 erhöht. Das alles sind große Kraftanstrengungen in Zeiten der Schuldenbremse. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass es nicht einfach ist, geeignete Gebäude zu finden. Und nach der neuen Prognose müssen wir etwa 58.000 Menschen unterbringen. Dafür werden wir mit aller Kraft alles tun. Bis zum Winter wollen wir 13.000 neue Plätze geschaffen haben. Wir werden in Kasernen unterbringen, und wollen auch Containerlösungen, Traglufthallen oder Holzhausbauweisen nutzen.“ +++ fuldainfo

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