Wolfgang Nusko hat rund 10000 Eulen zusammengetragen

Bad-Salzschlirf/Hutzdorf. Was schon lange geplant war, konnte endlich wieder einmal stattfinden, ein Treffen mit Wolfgang Nusko, der einige Jahre seiner Kindheit zusammen mit dem Verfasser dieser Zeilen in Hutzdorf erleben konnte. Dadurch ist eine Freundschaft entstanden, die im Laufe der nachfolgenden Jahrzehnte nicht verloren gegangen ist. So war es auch kein Wunder, dass ein lange geplantes Treffen in seiner Heimat Bad-Salzschlirf, nicht nur dazu genutzt wurde, alte Bande zu festigen und erneut ein wenig Rückblick zu haltenauf die Kindheitsjahre in Hutzdorf. Dass dabei auch das Interesse an der großen Eulensammlung, eine besonderere Rolle gespielt hat, soll natürlich nicht unerwähnt bleiben, sodass die folgenden Zeilen insbesondere dieser Sammlerleidenschft gelten.

Vogel der Weisheit

Sicher liegt seine Leidenschaft nicht darin begründet, dass dieses Tier auch in einigen Ländern als „Vogel der Weisheit“ verehrt wird, sondern weil ihn die vorwiegend nachtaktiven Beutegreifer bereits in seiner Kindheit und während vielfältiger Beobachtungen in ihren Bann gezogen haben. Hatte er sich anfangs mal das eine oder andere Stück aus Porzellan, Holz oder anderen Stoffen käuflich erworben, so hat ihn die Sammelleidenschaft seit 1980 so richtig gepackt, als er seiner Lebensgefährtin in Bensheim, der bekannten Eulenstadt, einen ersten Besuch abgestattet hatte. Waren es bei einem unserer Besuche in Bad Salzschlirf vor etwa sieben Jahren 2.600 Exponate, in der Größe von wenigen Millimetern bis zu einem Meter, auf die der Sammler stolz war, so sind es inzwischen etwa 10000 Eulen, die er in Bad-Salzschlirf zusammentragen konnte. Hatten seine Lieblinge anfangs noch Platz in den Wohnräumen gefunden, so hat Wolfgang Nusko ihnen jetzt Raum im selbst erbauten Freizeit-Holzhaus im eigenen Garten geschaffen, wo sie in Vitrinen auf Regalen oder auch auf Bäumen und Pfählen in seinem steten Blickfeld ruhen und auch seine Freunde und Gäste begeistern und erfreuen. Dass er ein guter Gastgeber ist, versteht sich von selbst, dass er uns bei einer Tasse Kaffee auch noch mit Servietten und anderem Zubehör, auf denen Eulen zu sehen sind, das sorgte für weitere Begeisterung über die großartige Sammlung. Es ist dies nicht der erste Bericht von Wolfgang Nuskos großer Sammlerleidenschaft in einem Medium, unter anderem wurde in der Vergangenheit auch schon im Rundfunk davon berichtet.

Aberglauben schürte Ängste

Die Eulen sind nicht nur Vögel der Weisheit, in früheren Jahren wurde eine Art von ihnen auch gefürchtet. Nach dem Aberglauben dachte man: Wenn der Waldkauz ruft, kündet er den nahen Tod an. Bei seinem Ruf „kju-witt“, glaubte man „komm mit“ zu hören. Und das kam so: Damals gab es kein elektrisches Licht, man ging früh zu Bett, auch Straßenlaternen gab es kaum. Nur Kerzen brannten, meist auch nur am Bett von kranken Menschen, die in dunkler Nacht Falter und Insekten anlockten. Da Falter mit Vorliebe von Fledermäusen gefressen und diese wiederum von Käuzen verspeist werden, ahnt man auch schon, warum der Ruf des „Totenvogels“ durch Mark und Bein ging und den Aberglauben schürte.

Vorwiegend nachtaktive Greifvögel

Eulenvögel sind vorwiegend nachtaktive Greifvogel, von denen es zwei Familien gibt: Eulen mit etwa 167 Arten, und Schleiereulen, die als eine besondere Art eingestuft werden, mit etwa 14 Arten. Nur der Sperlingskauz, die kleinste Eule in Europa, jagt vorwiegend am Tage. Wer sich einmal bei Wolfgang Nuskos Eulen umschauen will, der wird es sicher schwer haben, nach einer Art zu suchen, die nicht in seiner Sammlung zu finden ist. Sogar wertvolle Unikate haben bei ihm einen Platz gefunden. Man mag es nicht glauben, dass es bei den etwa 10000 Sammlerstücken nur wenig gleiche gibt. Auch mag man es nicht glauben, Wolfgang Nusko ist auch ein erfolgreicher Sammler von Modelleisenbahnen. Allerdings bleibt ihm bei soviel Sammlerleidenschft keine Zeit, auch einmal in den Urlaub zu fahren. Nach einem Dankeschön für seine Gastfreundschaft, vereinbarten wir, die freundschaftlichen Kontakte nicht zu lange ruhen zu lassen. Das bevorstehnede Heimt- und Trachtenfest könnte, wie schon oft, dazu beitragen. +++ fuldainfo

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