Wie wir dem positiven Magnetismus begegnen

Meng: „Einen eigenen Magnetismus entwickeln für das, was wir wollen.“

Dr. Richard Meng

Fulda. Der Sozialwissenschaftler und Publizist Dr. Richard Meng hat sich am Donnerstag in Fulda für mehr Selbstbewusstsein und Charakterstärke angesichts der Meinungsäußerung ausgesprochen. In diesem Sinne sprach Meng von der Entwicklung des eigenen (positiven) Magnetismus. Als Beispiel nannte er das Bezugnehmen auf das politische Tagesgeschehen.

Dr. Richard Meng: „Wir müssen einen eigenen Magnetismus entwickeln für das, was wir wollen. Attraktiv ist, wer für etwas steht.“

Der SPD-Stadtverband Fulda hatte am Donnerstagabend zur Diskussionsveranstaltung „Wer glaubt noch wem? – Das deutsche Wahljahr zwischen Trumpf und Merkeldämmerung. Wie umgehen mit Rechtspopulismus und Fake News?“ ins Parkhotel Kolpinghaus eingeladen.

Angesichts der Dinge, die gerade in der Welt passieren, müsse man – so Meng – auch seinen eigenen Lebensstil neu begründen und Argumente liefern, die genau diesen Lebensstil rechtfertigen. Hierfür erforderlich sei nach Meng die Neugierde und das Interesse für das politische Tagesgeschehen. In diesem Kontext sprach der Sozialwissenschaftler vom „positiven Magnetismus“. In Anbetracht der Dinge, die gerade in Bewegung sind, von diesen wir dachten, dass sie gar nicht mehr in Bewegung kommen könnten, warnte Meng besonders auch im Umgang mit Sozialen Medien. Gerade Facebook und Co. verleiten oft dazu, im Schatten der Anonymität des Internets, „verbal ordentlich abzuledern“.

Weiter war sich der ehemalige stellvertretende Chefredakteur des Berliner Büros der Frankfurter Rundschau am Donnerstagabend gewiss, dass uns die Auseinandersetzung mit den Rechtspopulisten auch in Zukunft noch weiterhin beschäftigen werde. Hier sieht Meng im Besonderen im Kommunikationsniveau die Gefahr, dass Dinge falsch verstanden, ausgelegt und publiziert werden. Dem Phänomen entgegenwirken könne hier nur eine Grundauseinandersetzung mit dem Sachverhalt der Thematik. Als erster Schritt in die richtige Richtung der Auffassungsgabe fungiere nach des Publizisten ein Stück weit auch die Weltoffenheit. Auch müsse man, um Meinungsfreiheit weiterhin zu festigen und zu bestärken, „mehr Mut machen zur Persönlichkeit“.

Journalismus im Zusammenspiel mit der Wirtschaft deklarierte der Vorstandsvorsitzende der Karl-Gerold-Stiftung zur Förderung des journalistischen Nachwuchses als großes Problem.

Richard Meng: „Viele denken Journalismus gibt es doch gar keinen mehr und handeln genau aus diesem Glauben heraus. So wechseln oder schlagen sich Viele noch vor Anstreben der journalistischen Laufbahn in die PR-Schiene. Es geht hier viel um Interessen und materielle Fragen, aber auch um Finanzierungsfragen.“

Abschließend sagte Meng: „Ich hoffe, dass dieser Abend bei Ihnen zu Engagement führt und nicht das Gefühl erweckt: Jetzt habe ich es verstanden und jetzt gehe ich nachhause.“

Eine eindeutige Antwort auf die zu Beginn formulierte Frage blieb an diesem Abend aus. +++ jessica auth