Weiter Diskussion um geplantes Möbelzentrum von Sommerlad

Fulda. Gestern wurde das Gutachten zum geplanten Möbelzentrum im interkommunalen Gewerbegebiet von Sommerlad vorgestellt. Demnach kann Sommerlad bauen muss seine Verkaufsfläche aber deutlich verkleinern. Das ist das wesentliche Ergebnis von Stadtplaner Kruse in seinem Gutachten. Will man Sommerlad am neuen Standort oder nicht, darüber müsse man sich jetzt einig werden, so Fuldas Oberbürgermeister Möller. Seit Monaten wird in der Region diskutiert. Laut Gutachten wird in der lukrativen Möbelbranche 390 Millionen Euro umgesetzt. Den Markt teilen sich rund 30 kleinere und drei große Anbieter. Laut OB könne man im Herbst mit einer Entscheidung rechnen. Ein Datum nannte er nicht. Die Stadt – die scheinbar auf Zeit spielt – will ihren Einzelhandel schützen und bekommt nun Rückendeckung vom Handelsverband Hessen-Süd. Sommerlad selbst ist auch unter Zeitdruck, hat er doch den Mietvertrag am alten Standort bereits gekündigt.

Handelsverband sieht innerstädtischen Handel in Fulda gefährdet

Als „extrem negativ“ hat der Handelsverband Hessen-Süd e.V. das geplante Möbelzentrum für das Oberzentrum Fulda und die direkt angrenzenden Grundzentren von Eichenzell, Künzell und Petersberg gewertet. Zugleich werden Magistrat und Gemeindevertretung der örtlich zuständigen Gemeinden gebeten, von der Einleitung eines landesplanerischen Abweichungsverfahrens Abstand zu nehmen. Unabhängig von der auszugsweise veröffentlichten Auswirkungsanalyse des Büros für Stadtforschung Junker und Kruse, werde eine neue Sondergebiets-fläche von maximal 100.000 Quadratmetern, darunter geplanten 28.500 Quadratmetern Möbel und Randsortimenten, gravierende negative „städtebauliche und versorgungsstrukturelle“ Auswirkungen für die Innenstädte in Fulda und in den angrenzenden Ge-meinden und Landkreisen haben. Nach Meinung des Handelsverbandes, kommen neben dem „Altstandort“ mit rund 22.000 Quadratmetern Gesamtverkaufsfläche für Möbelangebote, dann zusätzlich maximal 28.000 Quadratmeter am neuen Standort hinzu. Auch die angebliche Reduzierung auf maximal 16.000 Quadratmeter, nunmehr laut Gutachten auf 21.000 Quadratmeter, sei keine Alternative. Es sei in diesem Zusammenhang bedenklich und zu hinterfragen, dass ein anerkanntes Planungsbüro „über Nacht“ zu einer, vom eigenen Gutachten abweichenden, Flächenberechnung komme.

Es werden nicht nur bestehende Möbelgeschäfte in ihrer Existenz gefährdet, aufgrund von bis zu 5.000 Quadratmetern Randsortimente, habe das Projekt auch negative Auswirkungen auf den übrigen Facheinzelhandel in der Region, der Sortimentsgruppen wie Lampen/Leuchten, Heimtextilien, Glas, Porzellan und Haushaltswaren führt. Dies führe im Einzelfall zur Existenzgefährdung und schließlich zum Leerstand in der Innenstadt und berühre auch andere Anbieter, wie zum Beispiel die Gastronomie. Der Handelsverband ist der Meinung, dass auch dann, wenn am Altstandort nur ca. 8.500 Quadratmeter Möbel von einem bisherigen Anbieter weitergeführt werde, die restlichen Flächen „sehr schnell“ durch Möbel ergänzt werden, was wiederrum den übrigen Handel im Zentrum von Fulda schädige. Soweit die Auswirkungsanalyse nunmehr eine Flächenreduzierung empfehle, helfe dies niemandem, da, so die Pressemitteilung weiter, die Verkaufsfläche nach und nach erweitert und durch Möbelflächen und andere Fachmärkte zwischenzeitlich ergänzt werden könne. Im Übrigen wäre das Vorhaben nur dann mit den Vorgaben im Landesentwicklungsplan kompatibel, wenn die Randsortimente, was unwahrscheinlich für ein Möbelzentrum sei, auf 800 Quadratmeter begrenzt werden. Der Handelsverband kündigt abschließend an, in den nächsten Wochen, nach Vorliegen des Gutachtens, selbst zu den Auswirkungen noch einmal gutachterlich Stellung zu nehmen und zugleich in Gespräche mit der Kommunalpolitik eintreten zu wollen.

Fragt man die Bevölkerung, hört nur all zu oft man das man beide Möbelhäuser in der Region möchte.  +++ fuldainfo

OB-Möller zu Sommerlad

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