Weil weist Ruf nach russischem Gas zurück

Bartsch: Russische Gaslieferungen "nach Putin" wieder möglich

Für den Vorstoß des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU), nach dem Krieg wieder Gas aus Russland zu nutzen, gibt es Gegenwind aus Niedersachsen. „Das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland ist, so fürchte ich, auf Jahre zerrüttet“, sagte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Er sehe derzeit nicht, dass das „durch den brutalen Krieg zerstörte Vertrauen“ in absehbarer Zeit wiederhergestellt werden könne. Der SPD-Politiker fügte hinzu, dass sich alle „so schnell wie möglich“ Frieden für die Ukraine wünschten. Aber auch dann liege die Zukunft der deutschen Energieversorgung nicht im Gas. „Die Zukunft sind erneuerbare Energien – hier vor Ort produziert oder importiert und gespeichert in Form von klimaneutralem Wasserstoff“, so Weil.

Bartsch: Russische Gaslieferungen „nach Putin“ wieder möglich

Nach dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) hat sich auch der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, dafür ausgesprochen, in Zukunft wieder Gas aus Russland zu beziehen. „Natürlich wird es eine Zeit nach Putin geben“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Dann können auch wieder Gespräche über Gaslieferungen aus Russland möglich werden.“ Der Schlüssel bleibe allerdings der entschlossene Ausbau erneuerbarer Energien, fügte er hinzu. Kretschmer hatte zuvor in der „Bild am Sonntag“ eine Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen nach dem Krieg gefordert. „Wenn der Krieg vorbei ist, sollten wir auch wieder Gas aus Russland nutzen“, sagte er der Sonntagszeitung. Auf die Frage, ob er davon ausgeht, dass die beschädigte Gas-Pipeline Nord Stream 1 dann wieder repariert wird, antwortete der CDU-Politiker: „Wir werden Pipeline-Gas brauchen und das geht nur mit funktionierenden Pipelines.“ +++

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