Was richten Drogen, Facebook, Konsum bei Kindern an?

Jugendschutz zum Mitmachen

Rotenburg. Wie ändert sich die Welt mit 1 Promille Alkohol im Blut? Um Kindern und Jugendlichen diese Wahrnehmung zu simulieren, kann eine sogenannte „Rauschbrille“ eingesetzt werden. Wie es sich anfühlt, unter Alkoholeinfluss vermeintlich leichte Aufgaben zu lösen wie beispielsweise ein einfaches Schloss zu öffnen, haben die Schülerinnen und Schüler der Förderstufe der Jakob-Grimm-Schule durch das Präventions-Programm „stop & go“ getestet. „Durch die Brille habe ich gemerkt, wie es ist, betrunken zu sein. Das war kein schönes Gefühl“, sagt Schülerin Sirjan Bath hinterher.

Der Jugendschutz-Parcours „stop & go“ wurde in Thüringen von der Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V. entwickelt. An vier Stationen können sich hier Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren selbstständig und spielerisch mit Jugendschutz, Mediennutzung, Sucht und Konsum auseinandergesetzt. Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg beteiligen sich die Kooperationspartner: Kinder-, Jugend- und Familienförderung, Berufs- und Jugendhilfe sowie die Schulsozialarbeiten und Gesamtschulen im Landkreis.

„Die Schulsozialarbeiter und Lehrkräfte sowie ältere Schüler ergänzen die Gespräche mit den Kindern und Jugendlichen um Spiele, Rätsel und Filme. Sie machen die Themen so greifbar und helfen den Schülern dabei, eigenes Verhalten zu reflektieren und ein Gespür für den richtigen und vor allem sicheren Umgang zu bekommen“, sagt Jens Mikat vom Fachdienst Kinder- und Jugendhilfe des Landkreises. So bekamen die Jugendlichen das Jugendschutzgesetz erklärt, diskutierten über die neuen sozialen Medien wie Instagram, Facebook und WhatsApp oder erörterten, wie Werbung das eigene Kaufverhalten beeinflusst.

„Im Internet solltet ihr grundsätzlich sehr vorsichtig mit persönlichen Daten und Bildern umgehen und darauf achten, dass niemand erkennen kann, wo ihr wohnt“, warnt Lehrerin Rama Asmar-Barkho, die die Station ,Medien‘ betreut. Schülerin Chiara Scholz will sich die Ratschläge für ihre Apps auf dem Smartphone zu Herzen nehmen: „Meine Profile werde ich gleich auf ‚Privat‘ umstellen, damit Fremde nicht auf alles Zugriff haben.“ Noch bis 31. März gastiert der Parcours an sieben Gesamtschulen im Kreis. Rund 1000 Jugendliche werden ihn durchlaufen. Die Aktionen werden von Schulsozialarbeitern, Lehrern und anderen Mitwirkenden der kommunalen Jugendarbeit durchgeführt, die bereits im Herbst an einer dafür vorgesehenen Schulung teilnahmen. +++ (pm/jk)