Was ist ein Parlamentarischer Staatssekretär?

Und warum wird die Position kritisiert?

Die Position des Parlamentarischen Staatssekretärs wurde 1967 eingeführt. Parlamentarische Staatssekretäre sind sowohl Regierungsmitglieder als auch Bundestagsabgeordnete und sollen die Verbindung zwischen Parlament und Regierung stärken. Ursprünglich als Vorbereitung auf höhere Regierungsämter gedacht, entwickelte sich die Funktion zunehmend zu einem Mittel politischer Patronage.

Heute üben Parlamentarische Staatssekretäre vor allem repräsentative Aufgaben aus, vertreten Minister im Bundestag, Bundesrat, in Regierungssitzungen und auf internationaler Ebene, etwa bei der EU, der NATO oder den Vereinten Nationen. Ihre Zahl ist jedoch stark gewachsen, so die Kritik des Bundes der Steuerzahler: In der letzten Ampel-Koalition bekleideten immerhin 37 Abgeordnete dieses lukrative Amt.

Damit entstehen erhebliche Kosten: Neben einem Grundgehalt von rund 13.844 Euro erhalten sie weitere Zahlungen, sodass ihr Monatseinkommen über 23.000 Euro beträgt. Hinzu kommen Ausgaben für Büros, Personal und Dienstwagen. Kritiker wie der Bund der Steuerzahler monieren, dass die hohen Kosten in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Nutzen stehen. Zudem führt die Rolle der Parlamentarischen Staatssekretäre häufig zu Kompetenzstreitigkeiten mit den beamteten Staatssekretären, die die Ministerien fachlich führen.

Daher fordert der Bund der Steuerzahler, die Zahl der Parlamentarischen Staatssekretäre deutlich zu reduzieren – idealerweise auf einen pro Ministerium –, um Kosten zu sparen und die Effizienz der Regierung zu verbessern. +++

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Überflüssige Luxusposten auf Kosten der Steuerzahler

Was einmal als sinnvolle Vorbereitung für künftige Minister gedacht war, ist heute zu einem Symbol politischer Selbstbedienung geworden: das Amt des Parlamentarischen Staatssekretärs. Einst sollten sie die Verbindung zwischen Parlament und Regierung stärken – heute sind sie vor allem eines: teuer und vielfach überflüssig.

Mit monatlichen Gesamteinkünften von über 23.000 Euro, eigenen Büros, Fahrern und Dienstwagen belasten die Parlamentarischen Staatssekretäre den Staatshaushalt erheblich. Dabei ist ihr tatsächlicher Nutzen oft fragwürdig. Anstatt klare Strukturen zu schaffen, sorgen sie in den Ministerien für Konkurrenz und Kompetenzgerangel mit den beamteten Staatssekretären, die die eigentliche Arbeit leisten.

Dass ausgerechnet die Ampel-Regierung vieler dieser Posten schafft, zeigt: Wenn es um Versorgungsposten für Parteifreunde geht, spielen Kosten und Effizienz plötzlich keine Rolle mehr. Der Bund der Steuerzahler hat völlig recht, wenn er eine drastische Reduzierung dieser Posten fordert. Ein Parlamentarischer Staatssekretär pro Ministerium wäre nicht nur günstiger, sondern auch ein Zeichen für mehr Ernsthaftigkeit und Respekt gegenüber den Bürgern, die diese Posten finanzieren.

Es wird Zeit, dieses teure Machtspiel zu beenden. +++ norbert hettler


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